01.04.08

Todes Fall

Heute mal ne ernsthafte Meldung. Jemand den ich kannte ist letzte Woche gestorben. Ich hatte jene Person zwar bestimmt seit acht Jahren nicht gesehen, aber trotzdem immer als netten, geselligen Kumpeltyp in Erinnerung gehabt. Damals war er so Mitte dreissig. Jetzt ist er mit vierundvierzig von uns gegangen. Das ist nicht alt.

Es ist wirklich tragisch, denn er war immer so gut drauf - hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Besonders gut konnte er Feste feiern - und saufen. Und das hat ihn dann leider auch dahingerafft.

Nun stellt sich heraus, dass ich ihn anscheinend doch nicht so gut kannte. Zum Beispiel wusste ich nicht, dass er seit Jahren schwer alkoholkrank war. Sowas fällt aber auch gar nicht auf wenn man die Leute nur hin und wieder mal auf Feiern trifft wo eh alle trinken.

Es war nicht direkt der Alkohol, der ihn umbrachte. Es war der Sturz. Denn im Vollrausch ist er gefallen. Leider so ungünstig, dass er danach nicht mehr aufstand. Nie mehr.

Bei der Beerdigung begann der Pfarrer seine Rede mit den Worten: "Man kann nicht tiefer fallen..." Nicht gerade passend wie ich fand. Ebensowenig wie die lange Pause die darauf folgte. Als kein Auge mehr trocken war fuhr er dann fort mit: "...als in Gottes Arme." Hat sich wohl gedacht ein kleiner Joke zu beginn hebt die Stimmung. War aber nicht so.

Der aufmerksame Leser mag jetzt vielleicht eine überraschende Pointe erwarten, ein "April, April" oder eine witzige unvorhergesehene Wendung der Geschichte die uns im letzten Moment doch noch ein Schmunzeln auf's Gesicht zaubert. Gibt's heute aber nicht. Alles wahr und alles traurig. Mein Beileid den Verbliebenen.

5 Kommentare:

  1. Eigentlich kein schlechter Scherz, aber mit ganz miesem Timing!
    Unpassend zumindest bei einer Trauerfeier!

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  2. Manchmal gibt es leider keine Pointe. Nur eine Gänsehaut.

    Der Herr Pfarrer scheint ein wahrer Fettnäpfchenexperte zu sein. Hätte unser Redner bei der Beerdigung meines Vaters so einen Spruch in diesem - leider ähnlichen- Zusammenhang gebracht, wäre ich wohl ausgerastet.

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  3. Der Pfarrer hat wohl nicht über seine Rede nachgedacht. Im Nachhinein hat er es sicherlich bemerkt, aber dann war es halt schon zu spät. Seht es ihm nach, pfarrer sind auch nur menschen. Ein trauriges schicksal, denn es war wirklich kein alter, in dem man in gottes arme fallen muss...

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  4. Erinnert mich daran, dass ich einen sehr guten Freund auf die selbe Art verlor...

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  5. ein sehr guter freund von mir hat ein ähnliches problem und es rechtzeitig erkannt und ist freiwillig auf entzug gegangen.

    ich fand das jahre lang übertrieben weil er meiner meinung nach gar nicht sooooooo viel getrunken hatte das es einen entzug rechtfertigen würde. aber das machen die ja eh heimlich.

    jetzt wo man so einen fall nah miterlebt denkt man schon drüber nach ob er da nicht auf lange sicht vielleicht ganz gut gehandelt hat.

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Ich weiss es ist nich einfach, aber Sie kriegen das schon hin.