06.11.08

Unter Schriften unterschreiben

Haben Sie sich jemals Travelers Cheques besorgt? Ich hab das früher immer gemacht wenn ich in die USA gereist bin damit ich nicht mit Taschen voller Bargeld durch die Gegend laufen muss. Die Dinger werden einem nämlich bei Verlust angeblich ersetzt und sind deshalb bestimmt total sicher. Ob das stimmt weiss ich allerdings nicht, weil mir nie welche abhanden kamen.

Naja, jedenfalls ist das so, dass wenn man sich diese Travelers Cheques inner Bank holt, dann muss man die dort vor Ort (mit dem Bänker als Zeugen?) unterschreiben damit sie gültig werden. Und wenn man die dann im Ausland ausgeben will muss man die nochmal unterschreiben (diesmal mit dem Händler als Zeugen). Der schaut dann ob die erste Unterschrift auf dem Scheck so aussieht wie die zweite und akzeptiert ihn dann meistens auch.

Die Travelers Cheques sind also Schecks - aber nicht welche bei denen man die Summe selber einsetzen kann, sondern welche auf denen ihr Wert direkt drauf gedruckt ist. Statt also mit nem Bündel Zwanzig-Dollar-Scheine durch die Lande zu streifen hat man ein Bündel Zwanzig-Dollar-Schecks in der Tasche. Vielleicht auch ein paar Fünfziger.

Das Problem ist, dass die Amis bei großen Scheinen ganz schnell misstrauisch werden. Bis zum Fünfzig-Dollar-Schein ist das alles kein problem, aber wenn man dort mit nem Hunni bezahlen will kann das schon mal sehr schnell sein, dass sich der Kassierer dort quer stellt und den Schein nicht annehmen will. Kleine Scheine dagegen mögen die Amis - deswegen gibt's ja auch Ein-Dollar-Noten. Nur Kleingeld mögen die Amerikaner nicht, da sagen sie lieber "keep the change" bevor sie Geld einstecken welches nicht aus Papier ist.

Bei den Travelers Cheques ist es ähnlich mit dem Vertrauen der Händler und deshalb wird man in der Bank natürlich gewarnt wenn man sich die besorgt, dass man möglichst keine zu hohen Schecks nehmen soll. Okay, kein Problem, dann tauscht man halt seine Reisekasse in möglichst kleine Scheck-Scheine.

Tauscht man also sagen wir mal in Travelers Cheques für hundert Dollar um und nimmt das in Zwanzigern, dann muss man fünf Schecks in der Bank unterschreiben. Da man aber für gewöhnlich ein bisschen mehr als hundert Dollar mitnimmt wenn man um den halben Erdball fliegt, ist man sehr schnell dabei, dass man das zehnfache oder gar noch mehr Schecks unterschreiben muss. Also unterschreibt man sagen wir mal fünfzig Schecks in ner Minute. Unterschrift nach Unterschrift nach Unterschrift.

Ich weiss ja nicht ob es Ihnen auch so geht, aber wenn ich durchgehend immer wieder meine Unterschrift schreibe verändert sie sich wärend des Schreibens.* Am Anfang schreibt man sie noch wie immer, aber je länger man sie wieder und wieder schreibt und je mehr man endlich fertig werden will, umso unordentlicher wird sie. Irgendwann macht die Hand von ganz allein den geübten Bewegungsablauf und man unterschreibt ohne genau hin zu schauen - oder dabei nachzudenken. Und wenn man dann nach dem Unterschriftenmarathon die letzte Unterschrift mit der ersten vergleicht, dann sehen die meist aus wie von total verschiedenen Personen. Hoffentlich denkt das nicht auch der Händler, dem man den Scheck nochmal unterschreiben muss wenn man damit bezahlen will.

* Das ganze merke ich nämlich gerade im Büro wo ich derzeit jede Menge Sachen unterschreiben muss. Ich brauche nicht wirklich gerade Travelers Cheques, erinnerte mich nur daran das mir die sich verändernde Unterschrift bei den Dingern das erste mal aufgefallen war.

9 Kommentare:

  1. Unterschrift?Ich kritzel immer nur so rum. Wahrscheinlich wollte ich mal Doktor werden. Das muss so sein, denn jeder, dem ich meinen Namenszug irgendwo hinkritzele, fragt: "Was heißt das?!"

    Alles Analphabeten. Grausam.

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  2. Meine Unterschrift sieht, ohne dass ich das wollte, genau so aus wie die von meinem Papa. Ich gebe auch zu, dass ich das ca. ein bis zwei mal während der Schulzeit ausgenutzt habe. Nein, kann eigentlich nur einmal gewesen sein. Denn ich war ja ein braves Kind und hatte danach ein dermaßen schlechtest Gewissen - habs nie wieder getan.

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  3. Die hatte ich früher auch immer. Heute alles nur noch mit Kreditkarte und ein bisschen Bargeld in der Tasche. Früher waren diese Schecks aber das beste was man kriegen konnte

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  4. Bei mir sieht das nach ner Weile aus, wie ein Strich mit Kringeln. Seltsames Phänomen. Wahrlich.

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  5. @frau w.: anal-phabeten? hoho. frau w., sie sind mir ja eine...^^

    @frau schmidt: richtig, sie WAREN ein braves kind. aber jetzt... ;-)

    @schneegespenst: das waren noch zeiten.

    @ana: ich hab auch nen strich mit kringeln! versuchen sie etwa meine unterschrift zu fälschen?

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  6. Ich habe lustigerweise auch die gleiche Unterschrift wie mein Papa... hat mir aber leider nie einen Vorteil gebracht...

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  7. @Jamez: Mir schon... bei zwei Matheklausuren in der Oberstufe... *hüstel*

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  8. Mir wurde mal einer geklaut, und der wurde tatsächlich ersetzt. Das ist aber elf Jahre her, und ich glaub, ich würde gar nicht mehr auf die Idee kommen, Reiseschecks zu benutzen.

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  9. @ Dimebag: HA! Das hab ich gelesen. Nun hab ich auch was, was ich verpetzen kann. Hehe.

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Ich weiss es ist nich einfach, aber Sie kriegen das schon hin.