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Okay, es dürfte bekannt sein das ich der Liebsten zu Weihnachten eine Reise nach Paris geschenkt habe. Und es hätte sooo schön für sie werden können, aber die Sache hat nen Haken - sie muss mich mitnehmen (muharhar). Und so werden wir dann am Donnerstag gemeinsam den Weg dorthin beschreiten.
Sie, also die Liebste, ist schon total aufgeregt weil sie noch nie dort war. Schon komisch eigentlich, denn sie hat bereits die fernsten Länder in den entlegensten Ecken der Welt bereist - ja selbst Länder von denen die meisten Leute gar nicht wissen das es sie gibt. Aber Paris, was ja quasi vor der Tür liegt und von dem uns nur ein kurzer Flug oder eine etwas längere Busfahrt trennt, das kennt sie natürlich nicht.
Ich allerdings kenne Paris bereits. Und wo ich so drüber nachdenke was ich der Liebsten dort alles zeigen will und was sich nicht so lohnt, da erinnere ich mich an meine letzte Reise dort hin. Und meine Güte, das ist verdammt lang her gewesen! Trotzdem sehe ich noch ganz deutlich wie ich auf dem Platz vor dem Centre Pompidou sitze und warte, das meine Mitschüler (ja ich war mit der Schule dort) aus dem Musée National d'Art Moderne wieder rauskommen. Ich war bereits auf ner anderen Reise da mal da drin gewesen und hatte mir das diesmal geklemmt.
So sitze ich also auf dem Platz und warte und komme mit vier Samoanern ins Gespräch, die dort gitarrespielend und tütenrauchend abhingen. Dabei muss ich anmerken, dass Samoaner unheimlich dicke und coole Leute sind. Die haben wirklich wie in der Fanta-Werbung das Leben mit dem großen Löffel gefressen und sind alle sehr bamboocha drauf. Und das Beste - obwohl die Jungs in Paris leben und alle perfekt Französisch können unterhalten sie sich mit mir in Englisch.
Ja und so sitzen wir da und erzählen uns Geschichten, die von Samoa und ich von Deutschland und wir verstehen uns prächtig. Da sagt plötzlich einer von denen das er das gar nicht schlimm findet, dass diese britische Prinzessin in der letzten Nacht gestorben war, denn die Briten seien eh alle imperialistische Arschlöcher (Seine Worte, nicht meine. Ich glaube Samoa und England haben ne unangenehme gemeinsame Historie.) Jedenfalls frag ich welche Prinzessin das denn gewesen sein soll weil ich ja davon noch gar nichts gehört hatte und die Samoaner sagen, na diese eine, die den Prinz Charles mit diesem Reitlehrer betrogen hat und dann mit so'm arabischen Milliardär durchgebrannt ist der so ähnlich hieß wir ein ausgestorbener Vogel... Dodo oder so. Und ich sag, nee die veräppeln mich, aber die sagen doch doch das sei so, die sei wirklich letzte Nacht gestorben im Tunnel gleich um die Ecke hier in Paris - und Dodo gleich mit! Und ich sag, kann gar nicht sein, hätt ich wohl von gehört wenn das wahr wäre.
Aber es war wahr. Ich hatte nur nix davon gehört, weil wir dort kein Fern gesehen haben und Titelseiten von Zeitungen ignoriert man ja gepflegt wenn man der Sprache eh nicht mächtig ist - selbst wenn da dick ne schrottige Karre und das Gesicht von Diana abgebildet sind. Naja, so war ich jedenfalls der Erste von unserer Schultruppe der von dem Drama, das sich nur circa einen Kilometer von unserem Hotel in der Nacht abspielte, gehört hatte. Und zwar von bekifften Samoanern. Großartig!
Halten wir also fest - ich war dort als Lady Di in Paris starb. Ja ich. Dort! Tot! Man könnte also fast schon behaupten ich persönlich hätte die Leiche gefunden... beziehungsweise die Leichenteile. Ja, und das ganze war traurig und dramatisch. Aber das Schlimmste... das Tragischste überhaupt am Tod dieser Frau... also das was mich wirklich zum Heulen gebracht hat damals... das, was mir noch heute den Magen umdreht wenn ich daran denke... war...
...der bekackte Song von Elton John der danach ein halbes Jahr lang nicht aus dem Radio wegzudenken war. Elton, schäm dich! Das hätte nicht sein müssen.
Pixelkino: Terminator
vor 7 Stunden
12 Kommentare:
Ja, ein ganz schreckliches Lied...
Goodbye England's Rose... *träller* :D
Was will man von jemandem erwarten, der auf der Bühne die Texte seiner eigenen Lieder vergisst. Etwas, dass er etwas neues schreibt?. Er hatte gute Tage, doch die waren schon damals passé :-(
In der Tat ist es erstaunlich das man sich an manche Tage noch sehr deutlich erinnert. Ich habe die Meldung morgens im Auto gehört, als ich Brötchen holen war.
Moment mal! Jetzt bin ich aber ein wenig irritiert. Wenn der 31. August 97 ein Sonntag war - was zur Hölle macht man an einem Sonntag auf Klassenfahrt? In all meinen Schuljahren gingen die Fahrten immer von Montags bis Freitags oder so....
@frau schmidt: !
@jamez: dafür werden sie in der hölle schmoren!
@träger des lichts: also außer "tiny dancer" will mir irgendwie kein guter elton john song einfallen...
@splitter: sehr gut recherchiert, bob andrews. es war damals keine richtige "offizielle" klassenfahrt. mein damaliger deutschlehrer in der zwölften klasse hatte angeboten einen trip über's wochenende zu organisieren wenn genug interesse bestünde (ohne das dafür groß unterricht ausfallen müsste). wir waren circa dreissig leute aus der ganzen stufe. das hatte gereicht.
Danke Danke Justus. Ah, ein Wochenende in Paris.. dafür opfert man dann doch gerne seine Freizeit. Sogar als Schüler.
Unsere Klassenfahrten waren dagegen immer irgendwie doof - mal abgesehen von der Sauftour in der 9. Klasse.
Dann drück ich Euch mal die Daumen das ihr am WE auch schönes Wetter habt. Wobei die Prognose ja ab Samstag Mittag nicht mehr so schön ist. Also dran denken: am Freitag durch die Gegend laufen und sich Sa./So. ins Museum verziehen ;-)
Dann kannst du ja froh sein, dass du zum Tod von Marilyn Monroe noch nicht auf der Welt warst...
Ich war damals auch im Urlaub.. allerdings an der Nordsee. Und da hat das irgendwie überhaupt keinen interessiert!
Die noch trefflich danach beschriebene songkatastrophe konnte ja noch keiner ahnen!
Lieber Maak, ich würde sehr gerne über die Leichenteile informiert werden, die Sie dieses Mal entdecken und dass Sie sich unterstellen, so billige menschliche Überreste aus den Katakomben mitzubringen! Ich möchte dir als ehemalige Wahlpariserin an's Herz legen, deine Liebste in's "Chez Janou" auf der 2, Rue Roger Verlomme in der Nähe des Place de la Bastille auszuführen. Die Atmosphäre, die kleinen Frittierten Fische zur Vorspeise, die Jakobsmuscheln und die Pasta mit Schnecken sind sehr zu empfehlen. Außerdem machen sie eine hinreissende Crème brulée=) Ansonsten bieten sich noch das "Bouillon des Colonies" und das "Bouillon de racine" in der Rue de racine, nahe dem Jardin du Luxembourg an. Ersteres mit exotischer Küche (etwas günstiger) und zweiteres belgisch-französische Küche in zwei Etagen prunkvollem Jugendstils. Für das etwas kleinere Portemonnaie und die kleinere Zeit bietet sich in der letzten Stichstraße neben den Gärten vom Centre Pompidou eine schnuckelige Crêperie an. Ach ja, dass du mir mit deiner Liebsten auch brav um 21/22 Uhr zum glitzernden Eiffelturm gehst. Der riesenhafte Schwarze macht da super Crêpes;-)
Viel Spaß in Paris!
Lady Di fand ich noch nie sooo sonderlich tóll...
Hmmm...ich liebe Paris.
Wer weiß, was sie da in der Todesnacht überhaupt angestellt haben... womöglich nicht geschlafen? Kennen Sie sich mit Autos aus? ;-)
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