03.03.08

Kinder Pingui

Gestern wurde mir eine Geschichte erzählt, die - auch wenn ich sie leider nicht selbst erlebt habe - hier nicht unerwähnt bleiben sollte. Es ist eine dieser wahren Geschichten die sich viel zu bescheuert anhören, als das sie erfunden sein könnten. Ausserdem kannte der Erzähler dieser Geschichte eine Beteiligte oder zumindest jemanden der wirklich eine Beteiligte kennt. Sie sehen schon was die Quelle angeht kann ich keine genauen Angabe machen, aber die Geschichte entspricht trotzdem der Wahrheit... ganz bestimmt!

Stellen Sie sich vor, Sie währen mit einer Grundschulklasse im Zoo (oder Tierpark?) und hätten die Aufsichtspflicht. Ständig müssten Sie darauf achten das auch keiner der kleinen Rabauken verloren geht. Das ist gerade bei solchen Ausflügen nicht ganz einfach, da die kleinen Racker ständig was neues sehen und gerne mal vor dem ein oder anderen Gehege stehen bleiben während der Rest schon weiter zieht. Also muss regelmäßig durchgezählt werden was sich als besonders schwierig gestaltet wenn die Kurzen ständig durcheinanderwuseln.

Irgendwann zählen Sie durch und ein Kind fehlt. Also zählen Sie nochmal durch um sicher zu gehen ob Sie sich nicht verzählt haben. Wieder fehlt ein Kind. Okay, jetzt haben Sie ein Problem.

Zunächst muss erst einmal festgestellt werden welches Kind fehlt ohne aber Panik zu verbreiten - man weiss ja nicht was die anderen (nicht verschwundenen) Kinder zu Hause alles so erzählen. Also ganz ruhig alle Kinder checken bis man den Fehlenden ermittelt hat. Jetzt hat man wenigstens einen Namen den man rufen kann.

Doch bevor man anfängt rumzubrüllen sollte man vielleicht noch vorsichtig die Kinder fragen wann und wo denn der fehlende Kamerad zuletzt gesehen wurde. Da zwanzig kleine Kinder ihn an zwanzig verschiedenen Orten und zu zwanzig verschiedenen Zeiten zuletzt gesehen haben hilft das natürlich sehr. Jetzt blos nicht die Nerven verlieren.

Manche Probleme lösen sich von selbst, denn noch bevor Sie Ihre große Suchaktion starten spaziert plötzlich der kleine Vermisste gut gelaunt um die Ecke. Sie fragen sich noch warum er so dreckig ist, aber hey, er ist wieder da und das ist alles was zählt. Vermutlich ist er gestolpert und in den Matsch gefallen oder so. Das machen Kinder doch ständig. Die Hauptsache ist, dass Sie den Zoo (oder Tierpark?) mit genau so vielen Kindern wieder verlassen wie Sie mit rein genommen haben. Niemand wird zurückgelassen. Wie bei den US-Marines.

Also kurz dem Ausreisser einen kleinen Rüffel gegeben und nochmal die ganze Klasse darauf hingewiesen wie wichtig es ist zusammen zu bleiben und weiter geht's mit dem Ausflug.

Natürlich wäre die Geschichte doof wenn hier schon Ende wäre. Deswegen stellen Sie sich nun bitte vor es ist mitlerweile abends und Sie hocken auf dem Sofa nach diesem unglaublich anstregendem Ausflugstag mit einer wilden Horde Siebenjähriger. Sie sind fix und fertig und schlürfen genüsslich ein Glas Wein und erholen sich von den Strapazen des Tages. Da klingelt das Telefon. Sie gehen dran.

Am anderen Ende spricht die Mutter des kurzzeitig verlohrenen Sohnes und fragt was denn bitte heute im Zoo (oder Tiefrpark?) los gewesen sei. Kacke! Was mag der kleine Mistkerl wohl erzählt haben? Mal vorsichtig herantasten was die Mutti wohl weiss... "Ähm... wieso, was soll den los gewesen sein? Was hat ihr Kleiner denn erzählt?"

Als Sie die Antwort hören werden Sie ein kleines wenig blasser als Sie auch sonst schon sind. "Ja, nix hat er erzählt.", sagt die Mutti, "Deswegen frage ich sie ja! Als er heute nach hause kam und ich seinen Rucksack geöffnet habe, da hat mich ein Pinguin angestarrt!" Au weia!

24 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oh mein Gott, das ist so genial, ick habe Tränen gelacht!!! Ich könnte immernoch brüllen, die Story ist der Hammer.
Dit muss ick gleich mal verlinken! Ick lach mich kaputt... unglaublich. Der kleene Junge hätte ick sein können, nur halt als Mädchen und so wa?!

Anonym hat gesagt…

NEIN!!! ich hatte jetzt damit gerechnet, dass man den kurzen im pinguingehege findet. aber das... *gröhl*

ich hätte allerdings auch gerne einen pinguin. das ist ja ne methode.


(aber mal ganz ehrlich: ein kleiner junge soll einen pinguin in einen rucksack bekommen haben, ohne, dass der sich groß wert und zappelt...hmmm...fragwürdig...)

Anonym hat gesagt…

Ich dachte der Trend geht zu Eisbären...

Anonym hat gesagt…

Den nehme ich mir als vorbild! Pinguine sind toll. :)

Anonym hat gesagt…

groß;)
ganz groß!
*lach*

Anonym hat gesagt…

Hmm...irgendwie fand ich nur den Satz "Wie die US-Marines" im Bezu auf das Zurücklassen lustig.^^

Trenchcoat hat gesagt…

*lach*

(Sofern wahr) verdient der Zwerg meinen Respekt. Auch wenn ich mich gerade frage, wie groß der Rucksack war, ob Pinguine eigentlich schreien/quieken können und wie der Zoo reagiert hat.

Anonym hat gesagt…

Und der Pinguin hat sich die ganze Zeit friedlich im Rucksack umher tragen lassen, ohne zu mucksen?! Wurde der vorher... schnabeltot gemacht? Wenn ich mal Ihre Überschrift genau lese, dann denke ich mir meinen Teil. ;o)

Vergessen werden ist nicht witzig. Überhaupt nicht. Mich hat mal eine Reiseleiterin auf einer Mailand-Tour vergessen. Einfach so. Bloß, weil mich mein Orientierungssinn im Stich gelassen hat und ich nicht rechtzeitig am Bus war. Die hat nicht nachgezählt, die dumme... Frau.

Können Sie sich vorstellen, was ich für Qualen ausstehen musste?! Das ganze Geld, welches für Schuhe, Taschen und sonstiges hätte draufgehen sollen, musste ich in das Hotelzimmer und die Bahnfahrt stecken. :o((

Sorry. Das musste jetztz raus. Der Frust sitzt zu tief. *rotwerd*

Maak hat gesagt…

@keksboxhase: schön wenn's gefällt. hab mich aber auch vor lachen auf'm boden gerollt als mir das erzählt wurde. :-D

@little james: das ist ja gerade das lustige. der kleine muss sich mit dem pingu voll abgekäpft haben. deswegen war er ja so schmutzig als er wieder aufgetaucht ist. allein die vorstellung wie der kurze durchs pinguingehege huscht um sich einen zu fangen finde ich episch! ;-)

@herr schmidt: ach kommen sie herr schmidt. eisbären sind doch albern. pinguine sind die wahren herrscher des zoos (oder tierpark?). ;-)

@adda: pinguine sind suuuuuper! würde auch sofort einen nehmen oder zwei oder dreihundert. :-)

@jab: ja! stellen sie sich den blick der mutti vor wie sie den pingu auspackt. *lach* ichschmeissmichweg. :-D

@marco: dabei war das der einzige ernstgemeinte satz... ;-)

@kind vom land: mir wurde versichert dass es wirklich wahr sei und wenn kinder im spiel sind ist sowas für mich durchaus vorstellbar. allerdings hab ich mir die offenen fragen selbst auch schon gestellt. :-)

@sisou: ganz ruhig. hinsetzen. durchatmen. es wird alles wieder gut. :-)

Tagebuchführer hat gesagt…

Egal ob wahr, ausgedacht, oder schlecht weitererzählz, die Geschichte war unterhaltsam.
Ich stell mir immer noch das Bild vor.... ein Pinguin im Rucksack!:-)))

Anonym hat gesagt…

Anhand des Titels "Kinder Pingui", wartete ich die ganze Zeit auf ein "süßes Ende". Dass es dann so reinknallt ... herrlich! *schenkelklopf*

Frau Schmidt hat gesagt…

Also ich weiß nicht. Ich würde es ja gerne glauben, weil die Geschichte echt lustig ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein Pinguin in einem schön dunklen Rucksack durchaus mal die Füße still hält. Jetzt stelle man sich aber mal einen ca. Fünfjährigen vor: wie groß mag wohl dessen Rucksack sein? 30 cm, wenn er groß ist. Selbst die kleinsten Pinguine sind schon größer. Und wenn man mal gesehen hat, wie kleine Kinder Tiere anpacken, dann lässt sich so ein Pinguin das sicher nicht gefallen. Ach, jetzt bin ich wieder die Böse, die die Geschichte kaputt gemacht hat. :-( Trotzdem, Pinguine sind meine Lieblingstiere, deswegen hab ich auch einen selbstgebauten in meinem Blog. :-)

Anonym hat gesagt…

hmm.. das die kioske in den tierparks auch immer so viel süßkram verkaufen müssen....

Maak hat gesagt…

@nw: so isset. und trotzdem isses wahr. ganz bestimmt. würde ich lügen berichten? ich! nein. bin doch nicht die bildzeitung. ;-)

@maksi: im nachhinein glaube ich ein anderer titel wäre besser gewesen, aber schön wenn ich sie auf eine falsche fährte locken konnte. :-)

@frau schmidt: gehen sie mal davon aus, das der knirbs älter als fünf war, da es sich um eine grundschulklasse handelt. sagen wir mal der war sieben oder gar acht. das ist schon ein alter in dem man einen pinguin durchaus bezwingen kann. sicherlich ein harter kampf, aber möglich ist es. ;-)

@little-wombat: äh, genau das ist der grund warum ich mitlerweile denke die überschrift ist schlecht gewählt. es geht hier um echte kinder und echte pinguine und nicht etwa um schokoriegel, auch wenn man das wegen der überschrift meinen könnte.

Anonym hat gesagt…

Der Zwerg hat tatsächlich einen echten Pinguin einstecken können?! Ich ging ja anhand der Überschrift auch von dem Schokodingens aus.

Sollte ich als Tier wiedergeboren werden, dann möchte ich bitte, bitte niemals in diesem Zoo enden. Wer weiß, was die sonst noch so mit ihren Tieren machen. Vielleicht das China-Restaurant gegenüber mit Frischfleisch beliefern?!

Anonym hat gesagt…

hmm, und ich dachte, ich hätte das rätsel gelöst *grübel*

dem kind hätt ich wahrscheinlich den hintern versohlt... kleines, diebisches balg... ;-)

Anonym hat gesagt…

@ l-w: Warum dem Kind den Hintern versohlen? *g* Der Kleine kommt nochmal ganz groß raus. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das schafft er auch. Aber den Zoo würde ich verklagen wg. Tierquälerei. ;o)

Lady Vanilla hat gesagt…

hihi* super! ich wollte auch immer nen Pinguin haben. Nu wäre es schön zu erfahren, ob das eine nette erfundene oder doch wahre Geschichte ist. Letztes kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen, weil doch so ein Tierchen auch Laute von sich gibt.

Anonym hat gesagt…

@sisou: weil kinder im ersten moment immer schuld sind *g*, das ist der vorteil, wenn man erwachsen ist *höhö*

und was ich mir in den kopf gesetzt habe, schaffe ich (leider) auch meistens.. ;-)

Anonym hat gesagt…

Dieser Spannungsbogen war grandios!

Ich MÖCHTE diese Geschichte glauben. :)

Mr.Elch hat gesagt…

HA HA HA HA HA HA HAAHAHAHAHAHA!!!!

Anonym hat gesagt…

Geil, ich glaube wir kennen uns über irgendwelche Ecken.
Eine Freundin erzählte mir neulich genau diese Geschichte und beteuerte, dass sie wahr ist, da die die ihr das erzählt hat die Mutter des Kleinen kennt...

Ach wenn solche Geschichten doch wahr wären.
Ich find sie immer noch total genial.

Anonym hat gesagt…

http://www.stuttgarter-wochenblatt.de/stw/page/detail.php/1652500

*schock*

Anonym hat gesagt…

seltsam, die gleiche geschichte hab ich auf einer fortbildung gehört, als angeblich selbst erlebte situation.

anscheinend ein urbaner bzw. pädagogischer mythos..