26.02.10

Das Vorspiel vor dem Vorspiel

"Wie kriege ich eine Frau ins Bett?"

...anscheinend indem Sie einfach danach googlen, denn die meisten meiner Besucher - vielleicht ja sogar Sie selbst, lieber Leser - landeten nach Eingabe genau dieser Suchanfrage hier im pottCast. Und zu Recht! Denn da sind sie ja bei mir auch genau richtig - ich bin nämlich Experte was dieses Thema betrifft.

Ein paar Tips für Anfänger hatte ich zwar an anderer Stelle schon mal gegeben, aber da das aufgrund der vielen Suchanfragen ein recht beliebtes Thema zu sein scheint bin ich gerne bereit Ihnen noch ein paar Goldstücke aus dem Schatze meiner unendlichen Weisheit zu spendieren.

Manchmal (das ist abhängig von der Frau mit der Sie schlafen wollen) ist es erforderlich erst das Vertrauen der Dame zu gewinnen bevor Sie die Lady fragen sollten ob sie vielleicht gerne mit Ihnen Sex machen möchte. Sie müssen die Frau dazu bringen das Sie von sich aus mit Ihnen schlafen will. Quasi ein Vorspiel vor dem Vorspiel. Da Frauen sehr kleine Gehirne haben ist das zum Glück sehr einfach.

Anders als Männer mögen Frauen am meisten auf der Welt sich selbst. Um also bei einer Frau den Wunsch zu wecken mit ihnen zu schlafen müssen Sie ihr einfach nur zeigen das Sie genau so sind wie die Dame. Sprechen Sie einfach die Frau Ihrer Begierde an und suchen Sie nach Gemeinsamkeiten mit ihr. Wenn die Frau feststellt das Sie ihr sehr ähnlich sind wird sie sich sofort in sich selbst verlieben - und damit auch in Sie - und so schnell unterbewusst den Wunsch hegen augenblicklich mit Ihnen Sex zu machen! Als Vorlage für ein solches Gespräch werde ich Ihnen einen von tausenden typischen Dialogen aus meinen alten Tagen zitieren:

"Guten Tag."
"Hallo."
"Schönes Wetter was?"
"Find ich nicht."
"Mögen Sie Pferde?"
"Nein."
"Katzen?"
"Nein."
"Kennen Sie die Metzgerei Müller in Wattenscheid? Finden Sie nicht auch die haben die beste Wurst der Welt?"
"Ich bin Vegetarier."
"Wissen Sie wen ich voll gut finde? Jesus!"
"Ich hasse Religion."
"Ich wette Ihre Lieblingsfarbe ist rot."
"Nein."
"Grün?"
"Nein."
"Blau?"
"Nein."
"Orange?"
"Nein."
"Lila?"
"Meinen Sie 'lila' oder 'violett'?"
"Lila."
"Nein."
"Und violett?"
"Nein, auch nicht."
"Gelb?"
"Nein."
"Cyan?"
"Nein."
"Magenta?"
"Nein."
"Was ist denn Ihre Lieblingsfarbe?"
"Mausgrau."
"Na so ein Zufall - meine auch!!!"


Sehen Sie wie ich geschickt durch meine clevere Gesprächsführung eine Gemeinsamkeit herausgestellt habe. Die Frau denkt jetzt - von sich aus - weil meine Lieblingsfarbe (angeblich) auch Mausgrau ist, daß ich genau so sei wie Sie und möchte nun ganz klar gerne mit mir hemmungslose Liebe machen. Eigentlich ein sehr simpler Trick - der allerdings immer klappt!

Nachdem der Frau nun also von Ihnen mit meinen schlauen psychologischen Tricks der Wunsch nach Beischlaf suggeriert wurde kann jetzt nichts mehr schief gehen und Sie können Phase zwei starten. Fragen Sie die Frau einfach: "Würden Sie vielleicht jetzt gerne mit mir Sex machen?", und Sie werden garantiert die richtige Antwort bekommen. Und falls die Dame nicht sofort "Ja" sagt, lesen Sie einfach HIER weiter. Da gibt es dann weitere Hinweise.

Ich freue mich wenn ich wieder mal ein paar Hilflosen helfen konnte.

25.02.10

Gelb

"Wie heißt nochmal die Bananenfarbe?"
"Braun."
"Nein, nicht die von alten Bananen mit Flecken. Die Farbe von Frischen Bananen."
"Grün."
"Nein, so frisch auch nicht. Diese helle Farbe da. Giraffen haben die auch."
"Braun."
"Nein, nein, nein. Nicht die Flecken von der Giraffe, die Farbe zwischen den Flecken. Du weißt schon. So wie... wie... wie eine Zitrone ist."
"Sauer?"

23.02.10

Mehr vom Leben

Kennen Sie das? Sie erleben etwas total Tolles, haben Spaß, machen neue Erfahrungen, unternehmen etwas Interessantes, sind gerade voll dabei... und irgendwann schauen Sie auf die Uhr und stellen fest wie spät es schon ist und Sie fragen sich unweigerlich wo denn nur die ganze Zeit geblieben ist.

Genau anders herum ist es wenn man sich langweilt. Da scheinen manchmal die Uhren rückwärts zu laufen so langsam wie die Zeit da vergeht. Wer sich mal eine Stunde lang gelangtweilt hat, der weiß genau das diese Stunde gefühlt drei Stunden gedauert hat. Wir können also festhalten das bei Langeweile die Zeit langsamer läuft.

Und das ist auch der Grund warum ich Langeweile so liebe. Nichts tue ich nämlich lieber als mich zu langweilen. Langeweile ist das Beste auf der Welt! Manchmal, wenn ich allein zu hause auf dem Boden liege und vollkommen gelangweilt an die Decke starre, da denke ich an all die Deppen die gerade im selben Moment da draußen in der Welt rumlaufen und spannende Dinge erleben. Dann freue ich mich wie langweilig mir doch ist und wie viel mehr ich doch davon habe gelangweilt nichts zu tun. Denn wenn es irgendwann ums Sterben geht werden die ganzen Idioten denken: "Okay, ich habe viel erlebt, aber irgendwie kam mir mein Leben viel zu kurz vor, verdammt, ich will noch nicht tot sein", während ich dann ganz locker denken kann: "Ach ja, ich hab zwar nie was tolles gemacht, aber dafür kam mir mein Leben vor wie eine Ewigkeit und jetzt ist auch mal langsam genug." Langweiler leben nämlich - zumindest gefühlt - zehn mal so lang wie alle anderen. Langweiler haben also mehr vom Leben! Denken Sie mal drüber nach...

Allerdings ist das Streben nach Langeweile oft gar nicht so einfach. Gerade in der heutige Zeit gibt es viel zu viele Möglichkeiten unterhalten oder beschäftigt zu werden - und wenn das passiert ist's vorbei mir der Langeweile. Profi-Langweiler entfernen deshalb alle offensichtlichen Gefahrenquellen (Fernseher, Telefon, Computer, Bücher etc.) aus ihrem Umfeld und sind stets bemüht keine Termine zu haben - denn so unangenehm ein Termin auch sein kann (z.B. Zahnarztbesuch), langweilen wird man sich dabei meist nicht. Manchmal hat man natürlich Glück und wird in ein total langweiliges Theaterstück eingeladen oder so. Das ist dann natürlich super, passiert aber eher selten. Dennoch: wahre Freunde erkennt man daran, dass sie einen zu den langweiligsten Veranstaltungen mitnehmen wollen!

Doch selbst wenn man sich von der Außenwelt isoliert und fern aller Unterhaltungsquellen bleibt kann es passieren, dass man - obwohl man sich wirklich bemüht - manchmal unfähig ist sich zu langweilen. Selbst bewusst ausgewählte langweilige Tätigkeiten (wie z.B. Fensterputzen) können in seltenen Fällen unlangweilig werden wenn man erstmal damit angefangen hat und dann vergeht die Zeit dabei doch wieder schnell - was es ja zu vermeiden geht.

Für solche Fälle habe ich eine besondere Strategie entwickelt. Ich schaue im Internet nach wo gerade Stau ist, suche mir den längsten Stau heraus und fahre dort hin. Und dann stehe ich mich durch den ganzen Stau durch. Von hinten bis vorne. Ohne Beifahrer oder Radio. Ich weiß nicht wie es anderen Langweilern da geht, aber ich selbst kann mir nichts schöneres, langweiligeres vorstellen als das. Für mich ist es die langweiligste Befriedigung der Welt!

Wenn Sie also demnächst mal wieder etwas Spannendes unternehmen wollen, dann denken Sie doch vielleicht vorher mal drüber nach ob das wirklich so eine gute Idee ist oder ob Sie bei ein paar Stunden Langeweile nicht eigentlich viel mehr vom Leben hätten.

18.02.10

Ninja in Not

Weil ich meinen letzten Nebenjob nicht so toll fand aber unbedingt das Geld zum Leben brauche, habe ich mir vor kurzem etwas Neues gesucht. Jetzt bin ich dreimal die Woche (am Dienstag, Donnerstag und Samstag) als Ninja unterwegs - Teilzeit.

Wenn man den Leuten erzählt man sei ein Ninja, so finden das die meisten erstmal sehr aufregend. Ist es ja auch! Man schleicht des nächtens maskiert durch düstere Schatten, lautlos, flink und elegant, trägt coole Waffen und einen stylischen schwarzen Kampfanzug und meuchelmördert munter umher. Man springt im Mondlicht über Dächer und erklimmt Fassaden - natürlich immer in den Mantel der Finsternis gehüllt - quasi Unsichtbar. Ein lautloser Jäger in den Schatten. Bevor das Opfer den Ninja bemerkt ist es schon längst tot. Das ist das Geheimnis.

Allerdings bringt das Dämmern in der Dunkelheit und die damit verbundene Unsichtbarkeit auch einige Probleme mit sich, über die ich nie nachgedacht hatte bis die harte Realität des Jobs mich damit konfrontierte. Großstädte sind so ein Problem.

Als Ninja kann man sich seine Opfer nicht unbedingt aussuchen. Man bekommt vom Chef gesagt wen man umzubringen hat und den muss man dann auch umbringen. Jemand anders gilt nicht. Leider wohnen die meisten Leute, die es umzubringen gilt selten auf dem Lande oder im Wald - wo Ninjas wirklich unschlagbare Vorteile genießen - sondern in Großstädten. Und in Großstädten können Ninjas gerne mal selbst zum Opfer werden.

Neben vieler kleinerer Probleme (auf die ich jetzt aus Zeitgründen nicht eingehen möchte) ist wohl eines der schlimmsten Probleme für Ninjas in Großstädten der viele Verkehr. Da man als Ninja nämlich in seiner Kluft quasi unsichtbar ist wird man ständig angefahren - und zwar mit Schmackes! Da der Autofahrer ja nicht ahnen kann das da gerade ein unsichtbarer Ninja über die Straße huscht, sieht er natürlich keinen Anlass zu bremsen. Wenn man also angefahren wird - was oft vorkommt - dann immer volle Kanne. Die meisten Autofahrer merken es nicht mal wenn sie mich überfahren haben. Scheiß Tarnung!

Aber ich bin ja nicht doof. Weil ich schon sehr schnell die Schnauze voll davon hatte ständig überfahren zu werden habe ich mir jede Menge von diesen praktischen Reflektoren besorgt - kennen Sie die? Das sind diese Streifen, die wie wild Leuchten wenn nur das geringste Licht drauf scheint. Sind an jedem Schulranzen dran. Und an Sicherheitskleidung auch. Sie wissen schon. Na jedenfalls hab ich mir von diesen Reflektoren jede Menge Streifen besorgt und hab die überall auf meinen Kampfanzug geklebt. Wenn ich den jetzt trage sehe ich zwar aus wie einer aus dem Film Tron, aber dafür wurde ich seitdem nicht mehr überfahren.

Leider ist es aber als Ninja sehr schwierig wenn man leuchtet aus dem Schatten anzugreifen weil die Finsternis das Leuchten nur noch mehr zur Geltung bringt und man so schon aus der Ferne gesehen wird. Deswegen erwischen mich jetzt immer die Bodyguards meiner Opfer (jeder der sich wirklich lohnt umgebracht zu werden weiß das auch und hat Bodyguards), die ich normalerweise einfach gekonnt umschleichen würde wenn ich dabei nicht so leuchtete. Seit ich also nicht mehr überfahren werde muss ich mich ständig von hirnlosen Bodyguards verdreschen lassen und meine Opfer kommen ständig davon.

Morgen kündige ich wieder.

15.02.10

Die besten Freunde der Welt

Meine Freunde sind echt die besten! So tolle Freunde wie ich haben Sie, lieber Leser, ganz bestimmt nicht.

Jetzt haben die auf einer Reise ein Spiel entdeckt, welches so neu ist, dass es hier zu Lande noch gar keiner kennt. Ja, sooo neu ist das! Aber dort wo es herkommt, nämlich in Kambotschenien, da spielen das alle weil es so beliebt ist. Ein großer Spaß für jung und alt!

Und weil das Spiel so toll ist wollen meine Freunde das am Wochenende auch mit mir mal spielen. Ich bin schon ganz aufgeregt. Das wird suuuper - ich spür das! Es ist wohl eine Art Glückspiel und ich liebe doch Glückspiele!

Meine Freunde sagen das Spiel heißt "kambotschenisches Glücksrad" und ist quasi genau das gleiche wie russisches Roulette nur halt ganz anders. Jetzt kenne ich mich leider mit russischem Roulette überhaupt nicht aus, aber mir wurde erklärt kambotschenisches Glücksrad wäre genau umgekehrt und es gibt da nur eine leere Kammer und nicht fünf. Keine Ahnung was damit gemeint ist, aber ich glaube man muss sich in den Kammern verstecken oder so und das geht halt nicht wenn die voll sind. Wie gesagt, mit russischem Roulette kenne ich mich überhaupt nicht aus. Aber man kann ja alles lernen. Meine Freunde sagen am besten lernt man das Spiel indem man es einfach spielt.

Und jetzt kommt der Knaller: ich darf sogar anfangen! Ja, Sie lesen richtig, ich darf zuerst spielen! Na, ist das mal geil oder was? So tolle Freunde muss man erstmal haben. Und es kommt noch besser: wenn ich es beim ersten Versuch nicht schaffe darf ich sogar noch ein zweites Mal!

Ach, ich bin so glücklich. Ich habe die besten Freunde der Welt!

12.02.10

Gehirne waschen

In Zeiten der Finanzkrise reicht ein Job ja gar nicht mehr aus. Deswegen habe ich mir einen Nebenjob gesucht. Bin auch schnell fündig geworden. Ich rekrutiere missioniere jetzt Leute für Scientology und verkaufe ausserdem diese tollen E-Meter-Geräte. Die sind zwar total nutzlos, dafür aber teuer! Wollen Sie eins?

Naja, jedenfalls wenn man diesen Job macht, dann muss man psychologisch voll auf der Höhe sein. Man kann nicht einfach sagen: "Hey Leute, kommt alle zu Scientology!" So geht das nicht. Man bekommt ein Training wo einem ganz genau erklärt wird wie man quasi eine fünf-Minuten-Gehirnwäsche in der Fußgängerzone abziehen kann. Und so und nicht anders hat man dann die Leute auch anzusprechen. Scientology-Style. Leider klappt das im Ruhrpott nicht immer ganz so einfach. Ständig werde ich falsch verstanden...

"Wussten sie das sie nur dreissig Prozent ihres Gehirnes nutzen?"
"Wat?"
"Sie nutzen nur dreissig Prozent ihres Gehirns. Wussten sie das?"
"Willste damit sagen das ich blöd bin oder wat?"
"Nein, äh... sie äh... könnten nur so viel mehr... äh..."
"Pass auf Junge, ich hau dir gleich mal dreissig Prozent inne Fresse."
"Äh, Moment, nein, so war das nicht gemeint. Die meisten Leute benutzen nur dreissig Prozent ihres Gehirnes, aber wir..."
"Die meisten Leute? Ey, Jungs, der Typ hier sagt ich bin doof und ihr alle auch!"
"Wat sacht der?"
"Nein, nein, alles was ich sage ist, sie nutzen nur dreissig Prozent ihres Gehirns! Dabei könnten sie..."
"Jetz reicht's Freundchen. Ich hab dich gewarnt..."


Und dann werde ich für gewöhnlich verdroschen. Irgendwas haben die Leute hier im Ruhrpott an sich was sie resistent gegen die Scientology-Bauernfänger-Methoden macht.

Morgen kündige ich wieder.

11.02.10

Wetten, dass...?

"So, ihr beiden, genug von den Kindern geredet. Jetzt passt mal gut auf", sagt der Gottschalk und legt der Angelina Jolie seine Hand auf's Knie. "Das da ist der Maak aus dem Ruhrpott." Brad Pitt winkt mir zu. "Hello, Maak", sagt er. "Öhm, äh, hello Mr. Pitt. Hello Angelina", stammle ich ein wenig nervös.

"Und der Maak sagt...", fährt Gottschalk fort, "Wetten, dass ich es schaffe", (bedeutungsvolle Pause), "in fünf Minuten den Wert von zehn Briefmarken durch ablecken am Geschmack zu erkennen." Brad und Angelina lächeln. Thomas hebt den Zeigefinger und sagt: "Aber es geht noch weiter! Also, den Wert von Briefmarken am Geschmack zu erkennen... während er mit verbundenen Augen... in zwanzig Metern Höhe... auf einem brennenden Seil tanzt... mit nichts an... außer ein paar Schlittschuhen... und dabei... ein Ei auf dem Kopf balanciert." Brad und Angelina warten auf die Übersetzung. Dann machen beide ein Gesicht als hätte man ihnen ganz überraschend eine Zitrone in den Hintern geschoben. Gottschalk liest sich irritiert seine Moderationskarte nochmal durch ob da auch wirklich das steht was er gerade gesagt hat. Dann schaut er mich mit einem gequälten Gesichtsausdruck an. Ich lächle fröhlich zurück und winke.

"Und... äh... wie kommt man auf so eine tolle Wette?", fragt mich der Gottschalk. "Ganz einfach", erkläre ich, "ich war bei der Post und wollte einen Brief verschicken. Und als ich eine Briefmarke gekauft habe, da dachte ich so für mich selbst: 'mhhhh... Briefmarken'. Ja und der Rest kam ganz von selbst." Gottschalk lächelt nervös. "Ja, ähm... klar", sagt er.

"Okay, Brangelina. Was glaubt ihr zwei? Schafft es der Maak... nackt... bis auf die Schlittschuhe... auf einem brennenden Seil tanzend... in zwanzig Meter Höhe... während er ein Ei auf dem Kopf balanciert... mit verbundenen Augen... den Wert von zehn Briefmarken... in fünf Minuten... am Geschmack zu erkennen? Öhm... meint ihr der schafft das?" Brad und Angelina tuscheln ein wenig. Dann sagt die Jolie: "Yes, we think he is totally gonna do it." Das Publikum applaudiert. "Okay", sagt der Gottschalk, "aber was wenn Maak es nicht schaffen sollte. Was ist euer Wetteinsatz?" Brad und Angelina warten auf die Übersetzung. Dann sagt sie: "Well, if he fails and we lose the bet... we're gonna adopt another baby. One from Haiti this time - so people can see that we're helping in the best way we can." Es folgt Applaus. "Wunderbar", sagt der Gottschalk. "Dann kann es ja losgehen. Alle bereit? Top - die Wette gilt!"

Fünf Minuten später...

Die Feuerwehrmänner und Rettungssanitäter verlassen die Bühne. Ich bin von oben bis unten voller Löschschaum und blute aus einer riesigen Wunde am Kopf. "Schade", sagt der Gottschalk, "Wette verloren. Woran hat's denn gelegen?" Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung", antworte ich, "vielleicht hätte ich das ganze vorher mal üben sollen. Aber ich dachte Seiltanzen in Schlittschuhen würde schon nicht so schwierig sein und wenn ich erstmal da oben wäre würde ich schon noch herausfinden wie man den Wert von Briefmarken am Geschmack erkennt. Die größten Sorgen hat mir eigentlich das Ei auf meinem Kopf gemacht, haha, dabei ist es das einzige was geklappt hat. Siehste Thomas, ich balanciere es immer noch auf meinem Kopf - selbst nach dem Sturz, haha. Oh, und die Sache mit dem Brand gerade tut mir Leid. Das war so nicht geplant. Eigentlich hatte ich das mit dem Feuer nur für die Optik in die Wette gepackt. Dass das schief geht hätte ich nie gedacht. Gottseidank hatte ich die Augen verbunden. Ich habe nämlich Angst vor Feuer. Ich glaube es wäre doch ganz gut gewesen das alles vorher mal auszuprobieren als einfach anzunehmen das es schon klappen würde. Naja, hinterher ist man immer schlauer."

"Ähhhhhhhhhhm, ja", sagt der Gottschalk ein wenig verzweifelt. "Kommen wir nun zu unserem nächsten Gast..."

08.02.10

Was soll man damit machen?

Was ich überhaupt nicht leiden kann ist, wenn Leute sich Dinge von mir ausleihen und diese dann nicht wieder von selbst zurückbringen. Dann muss man die nämlich ständig daran erinnern sie hätten noch dieses oder jenes von mir und ob es nicht mal langsam an der Zeit wäre das zurückzugeben. Und wenn man nach nem halben Jahr vergessen hat wem man diese eine Sache da geliehen hat dann ist sie sowieso hoffnungslos verloren. Irgendwann glaubt man, man hätte sie selbst verklüngelt.

Deswegen bin ich auch gerade ein wenig sauer auf Daniel. Der weiss nämlich das ich - obwohl mir völlig klar ist das ich meine Sachen nie wiedersehe - nicht nein sagen kann wenn mich jemand freundlich bittet ob ich ihm nicht dieses oder jenes ausleihen könnte. Das nutzt Daniel schamlos aus und leiht sich ständig Dinge von mir, die ich dann erst Jahre später - wenn überhaupt - von ihm wiederbekomme.

Wie zum Beispiel letztens, vor ein paar Wochen, da hat Daniel sich von mir eine CD geliehen, die ich immer noch nicht von ihm zurück bekommen habe. Und ich frage mich was der mit dieser CD überhaupt will, denn da ist weder Musik noch ein Film drauf sondern einfach nur stinklangweilige Daten von deutschen Steuersündern, die Konten in der Schweiz haben. (Fragen Sie mich nicht wie ich zu dieser CD komme. Ist ne laaange Geschichte.) Gibt es etwas langweiligeres als das? Was soll man damit machen? Ich wollte die CD schon wegwerfen, aber der Rohling ist wiederbeschreibbar und deshalb hätte ich die doch gerne wieder. Kann man ja was anderes drauf machen.

Jetzt meinte Daniel als ich ihn auf die CD angesprochen habe es täte ihm Leid, aber er könnte mir die CD nicht zurückgeben sie sei... verschwunden. Allerdings sagt Daniel er würde in Kürze zu sehr viel Geld kommen und dann würde er mir den Rohling ersetzen.

Das will ich auch hoffen, Daniel. Du Sau!

01.02.10

Vor lebenden Menschen

Doch, doch, ich lebe noch. Und eigentlich wollte ich schon lange mal wieder was geschrieben haben, aber ich hatte letzte Woche Urlaub und da gab es dann wichtigere Dinge zu tun.

Wenn Sie nicht dabei gewesen sind interessiert es Sie vielleicht wie meine... äh... Perfomance... beim 4. JourFitz am 25.01.2010 in Berlin gelaufen ist. Da das meine erste Lesung vor lebenden Menschen war bin ich im Vorfeld sehr natürlich aufgeregt gewesen - was allerdings niemand bemerkt hat, weshalb ich es jedem nochmal persönlich gesagt habe. Nervösität macht keinen Spaß wenn niemand davon weiß.

Dabei hätte ich mir überhaupt keine Sorgen machen müssen, hatte ich doch meine Liebste, meinen weltbekannten Onkel Udo und sogar deren Liebste, die Petra, mitgebracht. Udo hat mir noch gesagt ich müsse mir gar keine Sorgen machen. Wenn mir wärend meiner Lesung jemand dumm käme, so müsste ich nur das Codewort brüllen und er würde sofort den Störenfried sehr auffällig und unter Einsatz roher Gewalt entfernen. Als Codewort haben wir uns übrigens auf "Schaaaalke!" geeinigt.

Allerdings kam es nicht so weit, denn entgegen aller Erwartungen waren die Berliner ein wunderbares Publikum. Die meisten haben tatsächlich gelacht und applaudiert. Manche sogar an den richtigen Stellen!

Es gab auch einige Überraschungen. Ich war zum Beispiel überrascht wie in Berlin die Hausnummern angeordnet sind und wie schnell man seine Nervösität vergessen kann wenn man einen Saal voller Leute zum klatschen bringt. Das Publikum war überrascht das ein Typ von dem die wenigsten bisher gehört hatten so... äh... lustig sein konnte. Der Taubenvergämer war überrascht das ich nichts von seinem Schniepel erzählt habe - obwohl er mich als Schniepelerzähler angekündigt hatte. Und alle, aber wirklich jeder - auch ich - waren überrascht, dass ein fetter, kleiner Typ aus'm Pott überhaupt lesen kann. Kein Scheiß!

Total im Rausch meines plötzlichen Ruhmes (oder Bier) habe ich dann leider den Rest des Abends gar nicht mehr so recht wahrgenommen. Ich meine mich aber erinnern zu können einige nette Gespräche mit mir bis dahin völlig fremden Menschen (okay auf twitter kennt man sie alle - aber erst in Berlin haben sie Gesichter bekommen) geführt und besonders bei den Geschichten des Herr Deef, der irgendwann nach mir gelesen hat, sehr lachen gemusst zu haben. Geht so ein Satz wie der letzte überhaupt? Egal. Schön war's.