26.06.08

Als das Licht langsamer als der Schall war

Also das Beste am gestrigen EM-Halbfinalspiel Deutschland:Türkei waren ja die Stromausfälle, die uns zum Glück ein paar Minuten davor bewahren konnten dieses Trauerspiel ansehen zu müssen.

Sie erinnern sich sicherlich. Nach der Halbzeitpause fiel hin und wieder mal das Bild oder der Ton oder auch beides aus. Zum Glück war das ZDF in der Lage uns ein Foto vom allseits beliebten und kompetenten Kommentator Béla Réthy zu präsentieren, zu welchem selbiger das Halbfinalspiel per Telefon weiterkommentierte.

Später zeigte man uns zum Réthy-Gelaber das Fernsehbild aus der Schweiz, welches allerdings circa zwei Sekunden später als der dazu passende Ton über unsere Bildschirme huschte. So kam es oft dazu, dass Réthy schon sagte wer gerade den Ball hat bevor überhaupt der Pass zu jenem Spieler kam. Das war irgendwie lustig. Und übersinnlich! Man hatte den Eindruck als würde ein Wahrsager kommentieren, der ständig zwei Sekunden in die Zukunft schaut.

Auch ob der Ball im Tor landete oder nicht konnte der aufmerksame Zuhörer so schon vor dem Abschuss feststellen. Dazu hätte man aber gar keine Fernsehpanne gebraucht. Wer (wie wir gestern) mit Freunden im Garten über DVBT das Spiel gesehen hat, hätte nur den Nachbarn mit Kabelfernsehn lauschen müssen. Die jubeln generell ein paar Sekunden eher.

8 Kommentare:

Herr MiM hat gesagt…

Die Schweizer sind da einfach etwas gemütlicher...

Anonym hat gesagt…

Béla Réthy? Der Mann versaut mir jedes Spiel. Sobald ich weiß, dass er kommentiert, bin ich auf Kontra gepolt. Für mich ist jedes seiner Worte doof und so komme ich nicht mehr dazu, auf das Spiel zu achten. Ich kann mich nur noch auf seine Worte konzentrieren, um sie zu widerlegen. *schluchz* Der Réthy hat mich krank gemacht. Ich will Steffen Simon. Nur noch. Nur der kann mich wieder gesund machen und dafür sorgen, dass Fußball die schönste Nebensache der Welt ist.

Anonym hat gesagt…

wie will man über ein tor spontan jubeln, wenn man zwei sekunden vorher schon weiß, dass es fällt? ne, das war ja mal der ganz große stimmungs-töter. bela-dingens hin oder her.

Maak hat gesagt…

@mim: sieht so aus...

@frau w.: recht hammse!

@der.grob: der trick ist bei fussball-gucken selbst durchgehend so viel lärm durch jubel und pfiffe zu produzieren, dass sowohl nachbarn, als auch wahrsagerische kommentatoren akustisch überlagert und somit unhörbar werden. gelingt dies, so klappt es auch mit dem spontan-jubel...
...also dem spontan-jubel zwischen dem durchgehenden lärm-aufrechterhaltungs-jubel.

Anonym hat gesagt…

und premiere ist noch ein bisschen später. das ist furchtbar. war neulich in einer kneipe mit zwei fernsehern und es gab ca. 3 sekunden unterschied. das zerstört jedes elfmeterschießen.

Jamez hat gesagt…

Ich fand die Reporter nach dem Spiel noch schlimmer... welch Fragen: "Wollen Sie jetzt auch den Titel?"... Och nöööö.. Endspiel reicht.. man muss ja nicht gleich unverschämt werden... wir lassen lieber die anderen gewinnen...
Mann mann mann.. sowas nennt sich dann Journalismus...

Anonym hat gesagt…

Das mit dem Tor war klasse. Ich dachte kurz das der tapfere Bela wohl auch Hellseher ist :-)

Tagebuchführer hat gesagt…

Och, dadurch das ich schon wusste was passiert, bevor ich sehen konnte, war es doch irgendwie erträglicher... den bei dem Gurkenspiel hätte es eiegtnlich auch gereicht nur das Ergebniss zu erfahren...!