Ein Krimi in drei Teilen. Nach einer wahren Geschichte.
Was bisher geschah: In Teil Eins war Inspektor Maak, der erfolgloseste Ganovenjäger der Welt, gerade bei den Eltern seiner Liebsten zu Besuch als diese feststellten, dass ihnen ein Kasten Cola aus der Garage gestohlen wurde. Da mit der Hilfe der Polizei nicht zu rechnen ist, muss Inspektor Maak den Täter allein ermitteln.
Teil Zwei
Ein paar Tage vergingen und es wurde niemand ermordet. Inspektor Maak grinste zufrieden. Er hatte sich schon gedacht, dass es sich bei dem Täter nicht um den wahnsinnigen, irren Serienkiller handeln würde. Waren es wohl doch die halbstarken Jugendlichen aus der Nachbarschaft gewesen. Wahrscheinlich hatten sie durch Zufall entdeckt das die Hintertür der Garage nie abgeschlossen war und dann halt etwas geklaut. Immerhin war es nur ein Kasten Cola, denn da waren weitaus wertvollere Sachen in der Garage gelagert. Da man ihnen aber nichts nachweisen konnte und sie in der letzten Zeit nicht wiedergekommen waren wollte Inspektor Maak den Fall schon für ungelöst abgeschlossen erklären - wie schon so viele andere Fälle zuvor.
Doch dann kam wieder Schwung in die Sache. Das Telefon klingelte. Früh morgens! Die Nachbarn waren dran und wollten nur mal kurz nachfragen ob das so richtig sei, dass das Garagentor schon die ganze Nacht weit offen stünde. Sofort eilten Inspektor Maak und seiner Liebsten Vater zum Tatort.
"Meine Güte!", sagte dort der Vater. "Ja", stimmte der Inspektor zu, "sie waren wieder da. Und sie haben... äh... vandaliert." Der ganze Boden der Garage war nass. Eine große Pfütze. Mitten in dieser Sauerei lagen die Polster für die Gartenmöbel. Inspektor Maak kniete sich hin, steckte einen Zeigefinger in die Flüssigkeit am Boden und leckte diesen dann prüfend ab (also den Finger, nicht den Boden). "Getränke", sstellte er fest. "Eindeutig. Die haben den Inhalt aus den ganzen Flaschen auf den Boden gekippt." Der Vater der Liebsten sah sich verzweifelt um. "Ja, aber warum?", fragte er. "Was haben die davon hier so einen Dreck zu machen?" Inspektor Maak dachte erst kurz nach, dann doch etwas länger. "Pfand", platze es plötzlich aus ihm heraus. "Sie wollten nur das Pfand für das Leergut haben. Leere Flaschen kann man viel leichter klauen als die Vollen. Und mehr davon! Hier fehlt bestimmt so einiges."
"Stimmt", sagte der Vater der Liebsten. "Hier fehlen alles in allem bestimmt zehn von diesen kleinen Kästen Wasser und Cola. Eigentlich ist hier nur noch der Kasten Bier und dieser Kasten Fritz Limo übrig. Die einzige normalen Kästen. Sonst ist alles weg!" Inspektor Maak zündete sich seine Pfeife an. "Fritz Limo?", fragte er. "Das kenn ich gar nicht." Er warf das Streichholz in die Pfütze am Boden. Es zischte. "Fritz Cola und Limo gibt's hier in der Gegend auch gar nicht zu kaufen", erklärte der Vater. "Das ist eine Marke aus Hamburg und wir trinken die ganz gerne mal und hatten uns was mitgebracht als wir vor kurzem mal in Hamburg Verwandte besucht haben." Inspektor Maak nahm eine Flasche Fritz Limo aus dem Kasten. "Mhhh, die gibt's hier also nicht, was? Ich probiere mal eine für, äh, ermittlungstechnische Gründe." Mit einem *plöpp* wurde der Kronkorken entfernt. "Lass dir schmecken", meinte der Vater.
"Fehlt denn sonst noch etwas?", fragte der Inspektor und trank einen Schluck Limonade. Der Vater sah sich sorgfältig um. "Ein Fahrrad ist weg!", stellte er fest. "Sehr gut", sagte Inspektor Maak. "Sehr gut?", fragte der Vater der Liebsten. "Sehr gut?!? Und was bitte ist daran sehr gut das jetzt auch noch ein Fahrrad fehlt? Ein wenig Pfand, okay, das könnte man verschmerzen, aber das Fahrrad war echt teuer!" Inspektor Maak lächelte ruhig und zog an seiter Pfeife. "Es ist sehr gut, weil wir den Fall jetzt fast gelöst haben." Das erstaunte den Vater. "Ach, haben wir das?"
"Zumindest wissen wir jetzt woher sie kamen und wieviele es waren", stellte Inspektor Maak fest. "Ach? Und wieviele waren es?", fragte der Vater. "Einer war es. Und der Schuhgröße nach zu urteilen war er sehr groß. Und er kam da vorne über eure Mauer geklettert und ist dann durch den Garten hier zur Garage gelaufen. Hast du etwa die Fußspuren im Schnee nicht bemerkt?" Jetzt sah der Vater sie auch. "Öhm... ja... doch... natürlich!"
"Und dann ist der Dieb durch die immer noch unverschlossene Hintertür in die Garage rein", stellte der Inspektor fest. "Wieso war die jetzt eigentlich nicht abgeschlossen nach dem ersten Vorfall?" Der Vater der Liebsten sah beschämt zu Boden. "Das Schloss klemmte. Man konnte die Tür gar nicht abschließen. Und als ein paar Tage nichts passiert ist dachte ich die kommen nicht mehr wieder. Aber gleich heute lass ich das Schloss austauschen. Langsam reichts!"
"Naja, als der Täter dann in der Garage war hat er jedenfalls die Flaschen ausgekippt damit er mehr mitnehmen konnte, wie man ja auf dem Boden sehen kann.", sagte Maak. Das war wirklich unübersehbar. "Ja, aber es müssen dann doch mehrere Täter gewesen sein", unterbrach der Vater. "Ein einzelner Mensch hätte keine zehn Kästen gleichzeitig tragen können - auch wenn es nur diese kleinen Getränkekästen waren." Inspektor Maak zeigte auf die Gartenmöbelpolster in der Pfütze. "Was meinst du warum die Polster da in der Suppe liegen?" Der Vater dachte nach. "Keine Ahnung? Weil die Diebe blöde Arschlöcher und Vandalisten sind vielleicht?" Der Inspektor schüttelte den Kopf. "Falsch. Der Täter brauchte den großen Plastiksack, in dem die Polster normalerweise liegen. Der fehlt nämlich auch, oder siehst du den hier irgendwo?" Der Vater sah sich um. "Tatsächlich! Der Sack ist weg."
"Der Polstersack war so groß, dass da bestimmt mindestens acht von den kleinen Kästen reingepasst haben", erklärte der Inspektor. "Und deswegen hat er auch das Fahrrad geklaut. Der Sack war nämlich nun zu schwer mit den Kästen drin. Und so konnte der Täter ihn auf das Rad wuchten und die Beute schieben. Wäre es ihm um das Fahrrad selbst gegangen, so hätte er das beste Rad geklaut und nicht das was am günstigsten Stand. Und wären es mehrere Täter gewesen, so wären jetzt alle drei Fahrräder weg. Ich vermute das geklaute Rad wird schon bald irgendwo hier in der Gegend gefunden werden." In diesem Moment kam jemand mit dem verschwundenen Fahrrad um die Ecke. "Guten Tag Herr Nachbar!", sagte er zum Vater. "Sehen sie mal das Fahrrad hier. Lag am Ende der Straße vor meiner Haustür. Gehört das nicht ihnen?"
Inspektor Maak grinste. Alles passte. Nur der dümmste Dieb der Welt würde so schnell aufeinanderfolgend bei den selben Leute stehlen. Und nur der dümmste Dieb der Welt würde derartig viele offensichtliche Spuren hinterlassen. Inspektor Maak zog an seiner Pfeife.
Er hatte einen Plan.
Fortsetzung folgt...!
Pixelkino: Terminator
vor 7 Stunden
10 Kommentare:
*atemlose Spannung*
Jawoll. Bin auch gespannt!
-----wow!
Der Butler war's!
Ich wusste gar nicht, dass Sie Pfeife rauchen... Ich mag keine Raucher... aber Sie sind ja nicht in meiner Nähe, dann geht das... ^^
Dann mal schnell ran, ich will wissen wie es ausgeht!
Vielleicht hat garkein Mensch die Flaschen gestohlen... es war das Fahrrad! Dieses hatte es satt, in der Garage zu leben und wollte ein eigenes, neues Leben starten!
Und was braucht man zum Leben? Geld! Deswegen hat es die Pfandfaschen mitgehen lassen. Na, na?
@lily: sie sagen es!
@meise: ich auch!
@frau vivaldi: !
@prophet: doch nicht der gärtner?
@mr.elch: pfeife rauche ich nur in der geschichte und auch nur aus dramaturgischen gründen.
@mys: wieder nur ganz knapp an der lösung vorbei.
Es war der, der das Fahrad mitgebracht hat
@yeah!: selbst der dümmste dieb der welt wäre nicht so dumm das fahrrad zurück zu bringen... oder?
doch natürlich man weis nie was man als nächstes klaut :P
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