23.03.09

Langfristig denken

Ein vermutlich schlauer Mann sagte einst mal zu mir, wenn er vor fünfzig Jahren gewusst hätte wie die Welt heute aussieht, dann hätte er damals Parkhäuser in den Städten gebaut und wäre jetzt sehr, sehr, sehr reich. Schliesslich braucht man für's Betreiben eines Parkhauses ein Minimum an Personal, fährt aber ein Maximum an Gewinnen ein.

Doch früher gab es halt noch nicht so viele Autos und niemand hatte die Notwendigkeit von Parkhäusern erkannt. Heute sind die Städte so verbaut, dass kaum noch Platz für neue Parkhäuser ist. Und selbst wenn man den nötigen Platz finden würde, dann wäre ein Bau in der Innenstadt jetzt kaum bezahlbar - schon das Grundstück würde ein vielfaches von dem Kosten was es vor fünfzig Jahren gekostet hätte.

Trotzdem hat der Gedanke an diese Sache mich bis heute nicht losgelassen. Das ganze beschäftigt mich so sehr, dass ich vor kurzem beschlossen habe ins Immobiliengeschäft einzusteigen. Viele Leute denen ich davon erzählte sagten mir das wäre eine sehr dumme Idee. Wir stecken in einer Finanzkrise behaupten sie und besonders Immobiliensachen seien derzeit weltweit überhaupt nicht gut am laufen. Dort jetzt einzusteigen wäre verrückt.

Was diese Leute allerdings nicht wissen sind zwei Dinge: erstens soll man den Verrückten nicht sagen das sie verrückt sind (das ist wie Schlafwandler wecken - soll man ja auch nicht machen) und zweitens kann mir egal sein wie gerade weltweit die Immobiliengeschäfte laufen. Denn weltweit ist von gestern - ich bau auf dem Mond!

Im Internet habe ich entdeckt, dass man ein Tausend-Quadratmeter-Grundstück auf dem Mond für unschlagbar günstige 29.95 Euro bekommen kann. Natürlich war mir klar, dass ich schnell handeln müsste. Wenn erstmal andere Leute von diesem unglaublichen Angebot hören würden, wäre die gesamte Mondfläche ja ruckzuck verkauft. Also bin ich zur Bank und hab denen für einen dicken Kredit meine Seele verkauft und ein paar Hypotheken auf das Haus meiner Eltern aufgenommen (Sorry, Dad). Die ganze Summe habe ich dann in Mondgrundstücke investiert und darf mich nun zurecht Großgrundbesitzer auf dem Mond nennen.

Natürlich war das nur der halbe Plan und ich gebe zu, dass ich den Rest vielleicht nicht ganz durchdacht hatte. Denn immerhin gilt es jetzt Parkhäuser da oben auf dem Mond zu bauen um in spätestens fünfzig Jahren wenn dort hoffentlich Städte wachsen sehr, sehr, sehr reich zu werden. Und wenn auch Sie jetzt glauben ich sei wahnsinnig, möchte ich sie daran erinnern, dass die ersten Autos schon da oben rumfahren und momentan drei von denen für umsonst da parken obwohl ich eigentlich schon abkassieren könnte.


Doch um auf dem Mond die dringend notwendigen Parkhäuser zu bauen muss man erstmal da hinkommen. Doch wie? Weil ich keine Ahnung hatte habe ich - wie man das heute so macht - bei Wikipedia nachgesehen und herausgefunden: wenn man zum Mond will brauch man eine Rakete. Hätten Sie's gewusst?

Ein wenig Googelei später fand ich heraus das es da so einen Verein namens Nase NASA gibt, der wohl Raketen hat und hin und wieder zum Mond fliegt um dort Flaggen aufzustellen. Also hab ich denen mal ne Email geschrieben ob ich wohl mal eine von deren Raketen leihen könnte - nur so für ne Woche oder so. Die stellen sich allerdings quer und wollen auf gar keinen Fall ihre Raketen verleihen. Auch nicht nur kurz. Ich frage mich ob die meinen Nachbar kennen, der seit vier Jahren darauf wartet, dass ich ihm seinen Rasenmäher wiedergebe. Mir wurde von der NASA aber noch der Tip gegeben ich solle mal die Russen fragen. Für Geld würden die alles machen. Aber Geld hab ich ja keins mehr weil alles in meinen Mondgrundstücken steckt. Und ohne Mondparkhäuser kein Geld und ohne Rakete keine Mondparkhäuser. Ein Teufelskreis.

Aber ich bin ja kein kleiner Dummkopf. Mit nem wahnsinnig großen Teleskop habe ich nämlich festgestellt, dass die Autos auf dem Mond (siehe Bild oben) auf meiner Grundstücksfläche parken. Um also schon mal etwas Gewinn zu machen habe ich jetzt der NASA (denen die Autos gehören) angeboten, dass sie dort für fünfzehn Euro pro Auto pro Monat dort weiterparken dürfen. Bin gespannt wie die Antworten. Wenn die mir doof kommen lass ich die nämlich eiskalt abschleppen.

10 Kommentare:

Ann von Neben hat gesagt…

Hmm, für mich stellt sich die Frage, wem der Mond gehört und wer das Recht hat, dort Grundstücke zu verkaufen?
Verstehen sie? Ich verkaufe ihnen auch gerne 400.000 qm des Mondes für nur 10 Euro. Bankverbindung schick ich gleich.

Anonym hat gesagt…

Könnte schwer werden die ohne Geld abschleppen zu lassen...ein Teufelskreis.

Bau dir einfach eine Rakete! Da hab ich doch bestimmt irgendwo eine Anleitung hier...*such*

Maak hat gesagt…

@ann von neben: deal! die zehn euro kann ich mir bestimmt noch irgendwo leihen.

Maak hat gesagt…

@marco: die kosten für das abschleppen trägt ja der abgeschleppte wenn er sein auto abholen will. die von der NASA werden sich noch wundern. harhar.

Mr.Elch hat gesagt…

Das ist doch schon ein alter Hut! In den 80er gab es das schon... Mir gehört noch immer ein Stück Regenwald aus der Mickey Maus... ^^

Sonne hat gesagt…

Aber Herr Maak, wenn der Mond abnimmt, fällt ihr schönes Parkhaus ja runter!!!

Maak hat gesagt…

@mr.elch: alter hut? ich habe noch nie vom regenwald auf dem mond gehört.

@sonne: berechtigter einwand. doch wie werde ich nun schnell meine lunaren ländereien wieder los? immerhin gehört mir der halbe mond!

Jamez hat gesagt…

Sie sollten auch von der NASA Gebühren verlangen, wenn die auf Ihrem Grundstück landen wollen. Und Fahnen aufstellen kostet auch extra... Schade, dass das nicht schon früher jemandem eingefallen ist... hätte gerne Neil Armstrong's Gesicht gesehen, wenn dort ein Schild mit der Aufschrift "Ball spielen verboten!" und ne Parkuhr gestanden hätten... :-D

Maak hat gesagt…

@jamez: schild aufstellen ist das erste was ich mache wenn ich mir die reise leisten kann.

@sonne: wieso darf ich bei ihnen keinen heul-kommentar hinstellen? sie können doch nicht einfach so aufhören! wissen sie denn nicht, dass wer aufhört feige ist?

Maak hat gesagt…

@sonne: *schnief* !!!