Aufgepasst! Wenn man als tüchtiger Urlauber die Faulheit in Perfektion lebt und den ganzen Tag regungslos auf dem Sofa liegt, so ist es vorteilhaft jemanden im Haus zu haben der einen hin und wieder wendet. Hat man dafür niemanden, so kann es zu unschönen Druckstellen kommen.
Aber zum Glück habe ich ja die Liebste. ;-)
29.10.08
Bitte wenden
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Rubrik: Arbeit, ekelig, Gesundheit, Meine Liebste
27.10.08
Die Lehren des Meisters
"Und jetzt mach deinen Geist frei und fühle es", sagt der alte Mann. Es ist einer jener weißbärtigen Kung-Fu-Meister die sich bemühen in ihrem Aussehen und ihrer Art wirklich jedes Klischee zu erfüllen. "Fühlst du es?"
"Ja", sage ich, "ich fühle es." Und das ist keine Lüge. Ich fühle es tatsächlich. Immerhin sitze ich gerade drauf.
"Gut", sagt der alte Mann. "Und jetzt atme tief. Verliere alle Gedanken. Um dich herum existiert nichts sonst. Du musst eins mit ihm werden."
"Eins mit ihm werden...", wiederhole ich wie in Trance und konzentriere mich darauf mich nicht zu konzentrieren.
"Seid ihr nun eins?", fragt er mich.
"Noch nicht ganz", murmele ich.
"Erst wenn du allen Tatendrang abgelegt hast und eins mit dem Sofa geworden bist wird sich der Pfad des Urlaubers für dich öffnen", sagt der alte Mann. "Und erst dann wirst du erkennen was wahre Faulheit bedeutet."
"Wahrlich", sage ich und werde eins mit dem Sofa.
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Rubrik: Arbeit, Private Parts, Seltsam
24.10.08
Kulturen beim Kacken
Ja, heute gehts mal ums Scheissen. Inspiriert zu diesem Fäkal-Text hat mich übrigens der Herr Jamez mit seiner Klo-Story, also Beschwerden bitte an den wenn es Ihnen nicht gefällt. Und jetzt aufpassen, es geht los. Kann sein, dass ich hinterher ein paar Fragen stelle. ;-)
Da wir uns hier wo ich (noch) arbeite unter anderem auch um die Instandhaltung von Immobilien kümmern, kommen wir nicht drum rum uns hin und wieder mal mit den Hausmeistern dieser Immobilien zu besprechen was wo getan werden müsste. Dabei stellen wir regelmäßig fest, dass besonders in den Berufs- und Fachhochschulen die wir betreuen so-und-so-viele Klobrillen kaputt gegangen sind und neu bestellt werden müssen. Es ist echt uuunglaublich was für einen hohen Klobrillenverschleiss wir in den Schulen haben. Ehrlich - echt viel!
Da fragt man sich natürlich warum die Dinger ständig im Arsch kaputt sind, denn bei sachgemäßer Behandlung kann so ne Klobrille eigentlich ein Leben lang halten. Flippen die Leute auf dem Klo plötzlich aus und fangen an die Dinger abzureissen? Gibt es vielleicht Gangs, die regelmäßig mit Baseballschlägern auf die Toiletten einschlagen? Oder haben die Klobrillen einfach nur eine Selbstzerstörung nach Garantieablauf eingebaut? All das ist falsch.
Der Grund ist, dass nicht alle WCs auf der Welt gleich sind. So sehen zum beispiel in Afrika und anderen Ländern (gerne auch auf französischen Campingplätzen) viele Toiletten so aus:
Dabei stellt man seine Füße auf die dafür vorgesehenen Dinger, hockt sich über has Loch und sieht zu das alles da drin landet.
Nun haben wir viele Schüler/Studenten die vielleicht aus fernen Ländern kommen und nur diese Art von Toiletten kennen. Und wenn die dann eine Standart-Kloschüssel (wie man sie bei uns in der westlichen Zivilisation kennt) sehen, wissen die überhaupt nicht wie sie das Ding zu benutzen haben und - richtig - stellen sich auf die Klobrille. Lustig, was? Das Problem ist übrigens keine Seltenheit und auch in anderen Ländern bekannt, sonst gäbe es wohl kaum dieses Schild:
So. Und damit wäre auch das Mysterium der ständig defekten Klobrillen gelöst. Wer nur ungern auf öffentliche Toiletten geht, der tut das vollkommen zu Recht. Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
23.10.08
Nö...
...heute nicht!
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Rubrik: Bloggen
22.10.08
Sie hat nein gesagt.
"Und? Haste Steffi gefragt ob sie mit dir ausgehen will?"
"Ja. Hab ich."
"Und?"
"Und was?"
"Ja was hat sie gesagt?"
"Sie hat nein gesagt." :-(
"Echt?"
"Ja."
"Nein?"
"Ja."
"Du Glückspilz!"
"Hä? Wieso?"
"Ja sie hat nein gesagt. Nein, man! Das ist doch super." :-)
"Was bitte ist denn daran super?"
"Wie? Was bitte ist den daran super? Weisst du das denn etwa nicht?"
"Anscheinend nicht." :-(
"Dummkopf! Wenn Frauen nein sagen meinen sie eigentlich ja." ;-)
"Bist du sicher?"
"Ja!"
"Also wollte Steffi doch mit mir ausgehen?" :-)
"Ja!" :-D
"Oh ich Depp. Warum hab ich das blos nicht gecheckt? Ich bin so dumm." :-(
"Ach was. Ist schon in Ordnung. Kann ja nicht jeder so ein Frauenversteher sein wie ich. Frag sie einfach nochmal - jetzt weisst du ja wie der Hase läuft."
"Mhhh... ich glaub das ist eine gute Idee. Ich geh direkt mal zu ihr."
"Vielleicht solltest du sie dann auch gleich mal fragen ob sie vielleicht gern mit dir schlafen würde." :-)
"Meinst du?"
"Aber sicher." ;-)
"Okay. Du hast definitiv mehr Ahnung von Frauen als ich. Danke für den Tip." :-D
"Kein Problem. Dann bis gleich."
"Aber Moment... was ist wenn sie ja sagt?"
"Ja um so besser. Ja heisst auch ja!"
"Ja heisst ja?"
"Ja."
"Und nein heisst auch ja?"
"Ja."
"Aber was würde sie dann sagen wenn sie nein meint?"
"Falafel."
"Wenn sie nein meint sagt sie Falafel?"
"Ja."
"Das ist'n Scherz oder?"
"Nein. So sind Frauen."
"Na gut. Ich geh dann mal. Bis gleich."
*dumdidumdidum*
"Da bin ich wieder."
"Und? hast du Steffi nochmal gefragt ob sie mit dir ausgeht?"
"Ja."
"Und? Was hat sie gesagt?"
"Nein!" :-D
"Hey, toll für dich. Hast du auch gefragt ob sie mit dir schlafen will?" :-)
"Ja."
"Und? Was sagte sie dazu?"
"Falafel." :-(
21.10.08
Um ein Haar...
Mattias und Dennis starrten mit aufgerissenen Augen in den Koffer und staunten. Es dauerte einige Sekunden bis Matthias, Verantwortlicher für Recherche und Archiv bei den Drei Ausrufzeichen (den besten Detektiven weit und breit), aus dem Staunen herauskam und etwas sagte. "Da... da ist ja... gar nichts drin!"
Dennis, der zweite Detektiv bei den Drei Ausrufezeichen (den echt wirklich besten Detektiven weit und breit), pflichtete Matthias bei. "Da ist wirklich nichts in dem Koffer. Ich dachte du hättest heisse Spuren im Fall 'Tot eines zu mittag Speisenden' gefunden?" Ich beugte mich über den Deckel und sah in den Koffer hinein. "Das hab ich doch auch. Seht ihr es denn nicht?" Dennis und Matthias warfen einen weiteren Blick in den Koffer und sahen sich dann gegenseitig an. Matthias lies seinen Zeigefinger um sein Ohr kreisen - im Sinne von 'der spinnt wohl'. Dennis zuckte nur mit den Schultern. "Nö. Wir sehen nix."
"Seid ihr blind oder was?", fragte ich und zeigte drauf. "Da! Ein Haar! Seht ihr es jetzt?" Die beiden stießen mit ihren Köpfen aneinander, "Aua!", als sie sich gleichzeitig über den Koffer lehnten um das Haar zu sehen. Tatsächlich, da war ein Haar im Koffer. "Und das ist unsere Spur?", fragte Matthias unsicher. "Ja", sagte ich, "das ist unsere Spur."
"Wo hast Du das Haar denn her?", fragte Dennis. "Vom Tatort", verkündete ich stolz. "Vom TATORT?!?", staunten die beiden. "Wer hat dich denn zum Tatort gelassen?", fragte Dennis. "Die Polizei", erklärte ich. "Natürlich musste ich sie austricksen, aber am Ende konnte ich in Ruhe die Leiche untersuchen." Die beiden starrten mich immer noch ungläubig an. "Ja, aber WIE zum Geier hast du die Polizei ausgetrickst, dass sie sich an die Leiche gelassen haben? Erzähl! ERZÄHL!"
Ganz ruhig nahm ich das Haar aus dem Koffer und legte es unter das alte Spielzeug-Mikroskop, welches mir schon seit Jahren treue Dienste erwiesen hat und besonders jetzt zu unserer Detektivtätigkeit immer wieder nützlich war. Dann erzählte ich. "Ich habe den alten Nasenbrillen-Trick benutzt. Habe mich mit einer Nasenbrille verkleidet und als Oberkommissar ausgegeben. Das haben mir die anderen Polizisten geglaubt. Dann habe ich sie vor die Tür geschickt damit ich den Tatort allein untersuchen konnte." Dennis nickte anerkennend. "Der alte Nasenbrillen-Trick. Er funktioniert also immer noch."
"Und das Haar ist von der Leiche?", fragte Matthias. "Falsch!", entgegnete ich, "Das Haar muss vom Mörder sein. Deswegen ist es ja eine so heiße Spur." Ich sah ins Mikroskop und stellte das Bild scharf. "Wie kannst du dir so sicher sein das das Haar auch wirklich vom Mörder ist?", fragte Dennis. "Weil das Haar in der Suppe war!", erläuterte ich. Ich dachte damit wäre der Fall klar, aber die anderen verstanden nicht. "Achso, und das Opfer, also der Typ der tot mit dem Gesicht in der Suppe lag, der hatte eine Glatze also kann es nicht sein Haar gewesen sein!" Okay, jetzt machte es mehr Sinn, dachte ich. "Ahhh", sagte Dennis, "verstehe."
"Vielleicht war es ein Barthaar oder eine Wimper von der Leiche.", vermutete Matthias. "Quatsch, Blödmann!", entgegnete ich, "Dafür ist das Haar viel zu lang." Jetzt konnte ich es unter dem Mikroskop genau erkennen. "Ich weiss auch schon das das Haar nicht vom Koch sein kann, denn der trug eine Kochmütze. Und der Kellner kann es auch nicht verloren haben denn der hatte schwarzes Haar und dieses Haar hier ist...", ich erschrak, "Rot! Der Mörder muss rote Haare gehabt haben!"
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Rubrik: Drei Ausrufezeichen, Geschichten
20.10.08
Ein Finne und vielleicht ein Russe
"...und am Donnerstag", sagte die Liebste, "gehe ich mit meinen Eltern zu den Bochumer Symphonikern" Damit meinte sie nicht diesen Donnerstag, sondern den letzte Woche, denn als sie das sagte war es noch letzten Montag. "Und du kommst mit!", fügte sie hinzu, "Keine Ausreden. Karten habe ich schon gekauft." Hurra, dachte ich - denn immerhin war es nicht Ballett.
"Bochumer Nymphoniker, hä?", sagte ich. "Klingt aufregend." Die Liebste sah mich scharf an. "Nicht Nymphoniker du Blödmann", erklärte sie, "sondern Symphoniker! Die machen Musik. Klassische Musik." Ich senkte mein Haupt. "Schade", sagte ich, "Nymphoniker klang irgendwie viel interessanter." Dabei starrte ich ins leere wie der Typ von Scrubs und stellte mir vor was Nymphoniker wohl auf der Bühne anstellen würden. "Scherzkeks", sagte die Liebste.
Ja und dann, ein paar Tage später, da war es plötzlich letzten Donnerstag und die Liebste und ihre Eltern und ich begaben uns zum Audimax der Uni Bochum wo das Konzert stattfinden sollte. "Was spielen die Nymphoniker eigentlich?", fragte ich unterwegs die Liebste. "Also die SYMPHONIKER spielen zuerst etwas von Sibelius und danach noch ein Werk von Schostakowitsch", erklärte sie. "A-ha!", sagte ich wissend und fragte gleich darauf "Aber kennen muss man die Stücke nicht, oder?"
Nun ja, es gab Leute, die kannten die Stücke tatsächlich, ja sogar die Komponisten. Und so wusste der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Tomi Mäkelä dem Moderator Björn Woll beim Tischgespräch vor dem Konzert so ziemlich alles über diesen Sibelius zu erzählen (was wohl daran lag, dass der Herr Musikwissenschaftler Prof. Dr. Tomi Mäkelä auch die Biographie von dem besagten Komponisten geschrieben hat). Ich persönlich dachte ja Sibelius wäre ein Bösewicht aus der Harry Potter Geschichte - Sibelius Black - aber das war wohl verkehrt denn Sibelius war ein Finne! Und er hat seine Musik so komponiert, dass man darin Finnland hören kann. Die mystischen Wälder, die Seen, die schwere Eisenbahn und den ganzen Kram. Bin ich während dieses Tischgespräches wegen mangelndem Unterhaltungswert noch mehrmals eingenickt so war ich hinterher doch sehr gespannt ob ich denn Finnland in dem Werk was wir zuerst hören würden tatsächlich wiedererkannte. Und dann ging's los...
...und nein, da war von Finnland nichts zu erkennen in dem Stück. Kein Wald, kein See und keine Eisenbahn. Wer diese Dinge darin hören kann hat ganz bestimmt verbotene Substanzen inner Blutbahn. Überhaupt war das nicht so der Hammer. Immer wenn es gerade gut wurde und sich das Orchesta in was steigerte was richtig super hätte werden können, sind alle plötzlich leise geworden damit der wahnsinnige Solo-Geiger eins von seinen unglaublichen Solos abfideln konnte. Der hat's echt drauf gehabt und konnte Sachen, die an Skill kaum zu übertreffen waren. Blöd nur, das richtig schwierige Dinge bei denen Musikerkollegen blass vor Ehrfurcht werden oft total scheisse klingen. Gespräche in der Pause: "War das nicht virtuos?" - "Ja, aber es klang scheisse."
Nach der Pause war es dann vorbei mit Sibelius und es wurde ne Nummer von Schostakowitsch gespielt. Ich glaube der Herr Schostakowitsch war Russe, aber ich könnte mich auch irren. Jedenfalls hat mich sein Stück ganz besonders an diverse Filmmusiken von John Williams erinnert. Ständig hat man Indiana-Jones-mäßige Passagen gehört und andere Teile klangen nach Star Wars. Das wär töfte.
Für Schostakowitsch kamen auch ein paar Musiker mehr dazu als bei der Sibelius-Nummer mitgespielt hatten. Erstmal wurde die dicke Basedrum besetzt und ne Tuba und ein paar Flöten kamen auch noch dazu. Ja und dann gings ab. Dafür hatte sich der Abend dann doch noch gelohnt.
Obwohl so ein bisschen fehl am Platze kommt man sich schon vor wenn bei einem solchen Event über neunzig Prozent der Leute entweder weisse, oder gar keine Haare mehr hatten. Ich sag mal so siebzig Jahre war der Altersdurchschnitt - wenn man das Orchesta nicht mitzählt.
Toll allerdings an den Senioren war das koordinierte Husten. Während die Musik gespielt wurde konnte man ja nicht einfach Husten, Röcheln oder sonstwas. War ja immerhin ein klassisches Konzert, da geht sowas nicht. Also hat der ganze Saal auf einen kurzen Moment der Pause zwischen zwei Stücken gewartet um dann gemeinsam aus voller Seele loszuhusten. Geil! Ich musste gar nicht husten, hab aber trotzdem mitgemacht. Sehr lustig.
Ja, und dann als das Konzert zu Ende war sind wir ganz schlau gewesen und während alle noch zwanzig Minuten weiter geklatscht haben (für jede einzelne Trompete) sind wir schnell rausgehuscht um dem Choas im Parkhaus zu entrinnen das entsteht wenn dann plötzlich alle gleichzeitig weg wollen. Blöd nur, dass wir uns im Parkhaus verlaufen haben und das Auto erst gefunden hatten als das zu vermeidende Chaos schon in vollem Gange war. Egal. Was macht man nicht alles für ein wenig Kulturkeule.
In jener Nacht träumte ich von den Bochumer Nymphonikern. Sie waren alle nackt...!
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Rubrik: Bilder, Kultur, Meine Liebste, Musik, Sex
16.10.08
Jetzt kann ich's ja sagen
Wer vorgestern geraten hatte das große Geheimnis könnte etwas mit Heirat oder gar Schwangerschaft zu tun haben... der lag falsch. Richtig geraten hatten nämlich die, die auf einen neuen Job getippt haben. Oder sollte ich besser sagen zwei neue Jobs? Aber ich fange die Geschichte wohl besser am Anfang an...
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und dann ein paar andere Sachen. Dann Dinosaurier, aber die waren nicht gut also wieder weg damit. Dann kam alles mögliche Zeug - aber dann irgendwann sozusagen als Krone der Schöpfung kam ich.
So. Da war ich nun. Meine ganze Kindheit und Jugend und so überspringen wir jetzt mal weitestgehend und zoomen auf die Stelle wo ich erfolgreich meine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen hatte. Ich war bereit. Bereit für einen Beruf und bereit für ein Leben. Man könnte behaupten ich war bereit für ein Berufsleben.
Leider war das Berufsleben noch nicht bereit für mich. Denn so sehr ich mich auch bemühte mit meiner Jobsuche – Mediengestalter gab es anscheinend wie Sand am Meer. Und so war ich nahezu ein Jahr auf der Suche.
Allen die noch nie länger arbeitslos waren sei folgendes gesagt: es ist ganz lustig – für etwa einen Monat. Da ist man noch voller Hoffnung das man sicherlich was finden wird und sieht die Sache wie einen langen Urlaub. Doch mit jedem weiteren Tag den man mit der Arbeitsuche verbringt wird man depressiver, griesgrämiger, lustloser und vor allem gelangweilter. Man weiß nämlich nichts mit sich anzufangen. Selbst wenn man jeden Tag nach neuen Jobangeboten sucht und sofort Bewerbungen rausschickt, wie lange dauert das dann wohl? Ein bis zwei Stunden pro Tag. Höchstens! Wie kriegt man den Rest des Tages rum?
Groß was unternehmen geht nicht weil ja ohne Job immer das Geld knapp ist. Also bleibt man zu Hause – allein weil Freunde und Familie ja arbeiten sind und keiner da ist mit dem man was unternehmen könnte. Da hockt man dann rum wird von Tag zu Tag blasser und schaut Fernsehen oder spielt Computer um die Zeit rum zu kriegen. Das ist auf Dauer aber schnell langweilig und man fängt sogar an freiwillig zu putzen oder andere unangenehme Dinge zu tun nur um überhaupt etwas zu unternehmen.
Anfangs bin ich damals sogar noch früh aufgestanden um nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Doch irgendwann schläft man bewusst bis mittags damit man weniger Langeweile wach ertragen muss. Und wieso täglich duschen wenn man eh keinen Kontakt zur Außenwelt hat? Da reicht dann auch jeder zweite Tag. Oder gar jeder dritte? Einfach mal ausprobieren.
Irgendwann erwischt man sich dann selbst wie man mittags Talkshows schaut weil es als das Beste erscheint, was man zu dieser Uhrzeit tun kann. Plötzlich sympathisiert man mit den zahnlosen Vollassis dort, die sich vehement gegen die Behauptung wehren das jeder der arbeiten will auch Arbeit bekommt. Man will doch. Ehrlich.
Dann kam irgendwann der Anruf von der Agentur und ein freundlicher Agent erzählte mir, dass es wohl langsam notwendig würde einen Ein-Euro-Job anzunehmen weil das Jahr Arbeitslosengeld zu Ende ginge und mir sonst die Bezüge gekürzt würden. Es musste erst so weit kommen das mir jemand erzählte ich sei nur noch einen Euro wert bevor ich begriff, dass ich womöglich als Mediengestalter keinen Platz in dieser Welt habe und vielleicht etwas anderes probieren sollte.
Bereits zwei Wochen nach dieser Entscheidung hatte ich nach der ersten verschickten Bewerbung mein erstes Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung zum Bauzeichner. Und dieses Gespräch lief sooo gut, dass man mir direkt vorschlug die Ausbildung um ein Jahr zu verkürzen (geht wohl mit Abi oder einer bereits abgeschlossenen Ausbildung – ich hatte beides) damit ich danach schneller übernommen werden könnte. Wow! War das ein Zeichen? Natürlich habe ich das Angebot mit großer Freude angenommen.
Blöd nur, dass circa ein halbes Jahr vor Ende dieser Ausbildung mein Betrieb fünf Mitarbeitern aus wirtschaftlichen Gründen kündigen musste. Und so war das mit meiner Übernahme nach der Ausbildung nix. Gut, dass ich das rechtzeitig gecheckt habe und mich schon früh anderweitig umgesehen hatte. So bin ich nämlich zu meinem jetzigen Arbeitsplatz gekommen und habe hier direkt nach der Bauzeichnerausbildung angefangen - leider nur befristet für ein Jahr, welches dann noch mal um ein halbes Jahr verlängert wurde. Dieses halbe Jahr endet nun am einunddreissigsten Dezember. Danach will mich hier niemand mehr haben äh... bezahlen. Und so ging die Flucht vor der Hölle der Arbeitslosigkeit in Richtung einer ungewissen Zukunft vor kurzem aufs Neue für mich los. Hab mich hier und da beworben (übrigens mit einer ausgezeichneten Superbewerbung - optimiert von Sabine Olsen) und auch mal ein (ziemlich gutes) Vorstellungsgespräch gehabt, aber ne positive Antwort blieb aus.
Letzten Freitag dann, das war der zehnte Oktober, da lauf ich hier bei der Arbeit dienstlich mit einem externen Statiker über eine unserer Baustellen. Immer wenn Statik ins Spiel kommt haben wir mit dem zu tun und das ist nicht gerade selten. Im Stadion des VfL Bochum hab ich ihn auch schon mal getroffen. Also kenne ich ihn schon ganz gut und er mich auch und wir machen ein wenig Smalltalk. Da erwähne ich beiläufig wie schade ich es finde, dass ich gar nicht mehr sehen werde wie die Baustelle fertig wird weil ja mein Vertrag ausläuft. Und er sagt die suchen gerade Leute in dem Ingenieurbüro wo er arbeitet und ich solle ihm uuunbedingt ne Bewerbung schicken – er würde mich unter Garantie zu einem Gespräch einladen. Geil, oder? So gut gelaunt hab ich selten freitags Feierabend gemacht.
Aber der Clou kommt noch. Kaum bin ich nach der Arbeit zu Hause, da klingelt das Telefon und die Firma bei der ich ne Woche vorher Vorstellungsgespräch hatte ruft an. Eigentlich hatte ich schon vor die mal zu fragen was denn nun ist, weil ich nach dem Gespräch nix mehr von denen gehört hatte. Und nun hab ich ne nervöse Sekretärin am Telefon die mir sagt eigentlich sollte ich gerade in Dortmund sein um dort nen Arbeitsvertrag zu unterschreiben, sie hätte aber aufgrund eines Missverständnisses vergessen mich dazu einzuladen. Das war mir aber egal denn – tadaaaa – sie hatte "Arbeitsvertrag" gesagt. Ich hatte den Job! Whooohooo!
Ich hab ihr dann gesagt sie könne mir ja den Arbeitsvertrag per Post schicken und ich würde ihn dann unterschrieben zurücksenden – natürlich nur falls es keine Fragen gibt die noch zu klären wären wenn ich das Teil erstmal gelesen hätte. Dann fragte ich noch wann es denn losgehen soll – immerhin müsste ich ja noch meinen Zeitvertrag kündigen falls Beginn nicht erst im neuen Jahr sei. Die Gute sagte dann ich solle bereits am fünfzehnten Oktober beginnen (das war gestern!) was ich dann aber direkt als schwer machbar einschätzte weil ich erst am Montag herausfinden könnte wie mein jetziger Chef darauf reagiert und ob ich da vielleicht Kündigungsfristen einhalten müsse. Das sei aber schon okay, sagte die Sekretärin, zur Not würde ich einfach zum nächstmöglichen Termin bei denen anfangen und wir ändern einfach das Antrittsdatum im Vertrag. So weit, so gut. Ich hatte einen Job.
Aber Moment mal… was war denn mit unserem Statiker? Der wollte doch auch ne Bewerbung von mir. Der hätte mich bestimmt auch eingestellt. Vielleicht wär es bei dem ja viel besser? Oder nicht? Oder doch? Ich würde es wohl nie erfahren wenn ich es nicht ausprobierte. Das hat mir ne schlaflose Nacht bereitet obwohl meine Zukunft ja eigentlich in trockenen Tüchern lag.
Am Samstag hatte ich dann den Vertrag aus Dortmund in der Post und da drin stand eine wichtige Sache, über die nichts in der ursprünglichen Anzeige stand und über die das ganze Bewerbungsverfahren kein Wort geredet wurde: befristet bis 2010. Ansonsten alles prima - super Gehalt, viel Urlaub, alles toll. Aber befristet. Zwei Jahre. Och menno.
Egal, Job ist Job und kein Job ist die Hölle. Es wäre nur eine kleine Unterschrift meinerseits notwendig gewesen und ich wäre für die nächsten zwei Jahre abgesichert (wenn wir mal davon ausgehen das ich die Probezeit überstehe, was ich in der Regel immer geschafft habe). Doch nagte an mir diese Ungewissheit ob ich nicht den Job im Ingenieurbüro des Statikers bekommen könnte und es dort vielleicht viel besser wäre.
Also rief ich ihn an. Am Samstag. Und ich sagte ihm es täte mir Leid ihn am Wochenende zu stören, aber für mich wäre es eine Sache von äußerster Wichtigkeit. Ich erklärte, dass ich bereits einen Arbeitsvertrag von der Firma aus Dortmund vorliegen hätte, aber dennoch nicht die Chance verpassen wollte mich bei ihm zu Bewerben. Ich fragte wie ernst denn sein Angebot gewesen sei und ob da überhaupt die Möglichkeit besteht das ich am Ende tatsächlich den Job bekäme und das wir, wenn ich mich denn bei ihm bewerben würde, die ganze Sache vor dem fünfzehnten durchziehen müssten damit ich im Falle das ich die Stelle nicht bekomme mein anderes Angebot nicht gefährde. Er hatte vollstes Verständnis und bat mich schon mal eine Bewerbung per Email zu schicken die er am Montag seinem Chef zeigen könnte.
Das hat er dann auch gemacht und ich wurde zu einem Gespräch am Dienstagmorgen eingeladen. Dort wurde mir erstmal geschildert worum genau es geht und das man großes Vertrauen in mich setze der richtige Mann für den Job zu sein und was für Karrieremöglichkeiten ich in diesem Ingenieurbüro hätte. Und am Ende verlies ich dieses Gespräch mit einem weiteren Arbeitsvertrag in der Hand – einem unbefristeten! Unbefristet, Leute! Und das heutzutage!
Gibt’s so was? Erst wollte mich Jahre lang niemand und plötzlich muss ich mich zwischen zwei Firmen entscheiden. Und das alles kam am selben Tag zustande. Ich könnte heulen vor Glück.
Natürlich habe ich nicht sofort unterschrieben, sondern zu Hause beide Arbeitsverträge noch mal nebeneinander gelegt und verglichen und eine Nacht drüber geschlafen. Gestern habe ich dann beide per Post zurück an die jeweiligen Firmen geschickt – den einen unterschrieben, den anderen nicht.
Mit dem Beginn des nächsten Jahres werde ich im Ingenieurbüro des Statikers arbeiten. Nach der Probezeit sogar unbefristet.
Gestern Abend gab’s Champagner für die Liebste und mich.
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Rubrik: Arbeit, Geld, Meine Liebste, Private Parts, Sport
15.10.08
Der große Traum
Also, heut morgen sitze ich im Bus auf dem Weg zur Arbeit und und schlummere so ein bisschen in meinem Sitz weg und murmele leise etwas vor mich hin wie ich es für gewöhnlich immer mache. Doch diesmal muss ich wohl etwas lauter gemurmelt haben weil der Typ der neben mir sitzt plötzlich fragt: "Was haben Sie gesagt?"
"Oh nichts wirklich", antworte ich, "Ich hatte nur gerade einen Wunschtraum, der schöner war als alle anderen Träume die ich je träumte."
"Ah, lassen sie mich raten... Frieden im Nahen Osten?", sagt er.
"Nein, nicht das, etwas viel großartigeres", sage ich.
"Großartiger als das?", antwortet er, "Das muss aber ein großer Traum sein, den sie da haben."
Die Dame die vor uns sitzt muss wohl gelauscht haben, denn sie dreht sich plötzlich um und mischt sich ein. "Ich wette sie träumen von einer Heilung für Krebs und andere schrecklichen Krankheiten."
"Nein", sag ich, "Sie denken immer noch nicht groß genug."
Mitlerweile hat unsere Unterhaltung die Aufmerksamkeit eines großen Teils des Busses erregt. Die Leute verdrehen sich die Hälse um zu hören und zu erfahren was wohl mein großer Traum ist.
"Ich wette sie träumen davon, dass all die hungernden Kinder in Afrika ernährt werden könnten. Das ist was ich mir wünschen würde!", ruft der Busfahrer von vorne.
"Nein. Sehen sie, das sind alles sehr gute Wunschträume die sie da haben", sage ich, "Aber sie müssen an etwas viel Größeres denken. Größer und bedeutender."
Ich stelle mich in die Mitte des Busses damit mich jeder sehen kann. Die Leute schreien laut ihre Vermutungen was mein großer Traum sein könnte. "Das Ende der globalen Erwärmung!", "Abschaffung von Obdachlosigkeit!", "Frieden für alle Völker der Erde!". Sie alle brüllen immer lauter, schneller und wilder. Selbst eine Nonne ist voll mit dabei.
Ich erhebe meine Hände und im Bus wird es still. "Wisst ihr was mein größter Traum ist?" Man könnte eine Stecknadel fallen hören. "Ich wünschte der pottCast wäre endlich ein Jahr alt!"
Und jetzt hätten sie dabei sein müssen. Der ganze Bus bricht aus in Jubel und Applaus. Der Busfahrer fängt an wie ein Wilder zu hupen. Alle Leute flippen total aus und fangen an zu singen und zu tanzen und sich vor Freude gegenseitig zu umarmen.
Ich setze mich wieder auf meinen sitz und sage zu mir selbst: "Heute wird ein guter Tag."
Und jetzt stellen sie sich meine Überraschung vor als ich etwas später den pottCast lese und feststelle das er tatsächlich heute endlich ein Jahr alt geworden ist.
Lieber Gott, danke das du meine Gebete erhört hast. Und Gott, falls du immernoch zuhörst könntest du vielleicht auch was für die hungernden Kinder in Afrika tun. Die könnten nämlich gut ein paar Computer mit Internet gebrauchen damit auch sie den pottCast lesen können.
Achtung: Der letzte Absatz könnte Spuren von Nüssen Sarkasmus, Zynismus oder gar Ironie enthalten. Wer das ernst nimmt könnte es falsch verstanden haben. Nichts desto trotz muss es wohl ein gewissenloses Arschloch gewesen sein, der das geschrieben hat.
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Rubrik: Arbeit, Bloggen, Geschichten, Seltsam
14.10.08
Verdammte Geheimhaltung
In den letzten Tagen hat sich so einiges gravierendes in meinem Leben getan von dem ich hier bisher noch gar nix geschrieben habe weil die Welt einfach noch nicht bereit ist davon zu erfahren. Aber glauben Sie mir: es ist groooßartig, super und auch toll.
Eigentlich würde ich es ja jetzt schon gerne verraten, aber es gibt gute Gründe das noch nicht zu tun. Natürlich können wir uns auch drauf einigen das ich es Ihnen verrate, Sie aber dann umbringe damit es geheim bleibt. (Aber das ist ne blöde Option, weil ich ja schon einige Ihrer Blogs manchmal ganz gerne lese und das dann nicht mehr möglich wäre.)
Also bleibt Ihnen wohl nur abzuwarten was ich wohl grandioses vermelden könnte wenn die Welt endlich bereit dafür ist - vermutlich am Donnerstag. Bis dahin dürfen Sie natürlich gerne spekulieren.
Ich sag nix.
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Rubrik: Bloggen, Private Parts
13.10.08
Weight Warrior
Ja, genau. Jetzt geht's den Pfunden an den Kragen. Und den Kilos auch. Kein einziges Gramm werde ich verschonen bis mein Körper so aussieht wie Michelangelos David in Stahl gemeisselt.
Doch wird es nicht einfach. Das Fett kennt meinen Plan und widersetzt sich diesem nun schon seit einem Jahr mit Erfolg. Fettzellen sind echt hartnäckig wenn es um ihre Ausrottung geht. Ich glaube sie sind ein Bündnis mit meinem Hirn eingegangen, welches nun immer wenn ich mal kurz nicht aufpasse für Nachschubtruppen in Form von fettfreundlicher Nahrung sorgt. So kann ich diesen Krieg nicht gewinnen. Nicht ohne Hilfe.
Ich weiss nicht genau was der große Meister Sun Tzu alles so über Krieg erzählt hat, aber er hat bestimmt auch gesagt: "Wer nicht kämpfen kann, der kann auch nicht kämpfen." Und wenn er das nicht gesagt hat, dann hätte er das auf jeden Fall mal sagen sollen. Die Schlussfolgerung liegt nämlich klar auf der Hand: wenn ich das Fett bekämpfen will muss ich zunächst das Kämpfen an sich lernen. Und damit fang ich heute abend an. Zwanzig Uhr. Das wird der Anfang vom Ende. Also zumindest für meinen Bauch.
Heut abend lern ich nämlich Karate. Die Liebste macht das ja schon viele Jahre (und hat übrigens kein Gramm zu viel am Körper *roarrr*) und die nimmt mich heute mal mit. Ich habe mir diesbezüglich schon jede Menge Filme angesehen und war fest davon überzeugt, dass mir ein weißbärtiger Asiate irgendwo im Dschungel beibringt wie ich im Spagat Ziegelsteine mit der Stirn zertrümmere. Die Liebste sagte aber das ganze findet in einer Turnhalle statt und einen weißbärtigen Asiaten gibt's auch nicht. Naja, solang das Fett auf lange Sicht den Kürzeren zieht soll es mir Recht sein.
Ich bin zwar nicht so der agressive Typ, der gerne Leute verkloppen geht (manch andere organisieren sich ja sogar in Banden um das zu tun), hab mir aber fest vorgenommen wenn ich dann in ein paar Jahren so richtig gut Karate kann, dann trete ich Chuck Norris in den Arsch - nur um dem dummen Mythos mal ein Ende zu setzen.
Fürchte mich, Chuck Norris. Fürchte mich!
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Rubrik: Abnehmen, Bilder, Filme, Meine Liebste, Private Parts, Sport
10.10.08
Eine gute Vorstellung
Stellen Sie sich vor es wäre Freitag. Und dann stellen Sie sich vor Sie hätten bald Feierabend. Und jetzt stellen Sie sich vor das nach dem Feierabend Wochenende wäre. Wochenende!!! Stellen Sie es sich ganz fest vor.
Sehen Sie es?
Manchmal werden Träume wahr. Bis Montag!
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Rubrik: Arbeit
09.10.08
Es wird kalt
Also. Ich sitze da so im Park auf einer Bank und beobachte wie der Herbstwind die bunten Blätter über die Wiese tanzen lässt. Sowas macht man viel zu selten heut zu Tage, denke ich so für mich. Und ich hatte Recht - kein Mensch ausser mir war weit und breit zu sehen. Dabei war die Natur doch so hübsch und interessant.
Nach einer Weile kam dann so ein Typ vorbei und setzte sich neben mich auf die Bank. Ich fand das ein bisschen seltsam weil weit und breit niemand zu sehen war und bestimmt zehn andere Bänke frei gewesen waren. Aber nein, der wollte keine eigene Bank, der setzte sich zu mir.
Okay, dachte ich so für mich, der will bestimmt Smalltalk machen, ich sag einfach mal was. Aber was? Ich sah mir den Kerl genauer an. Er trug einen langen braunen Mantel, Hut und Sonnenbrille und Handschuhe aus Leder. Den Kragen vom Mantel hatte er hochgeschlagen und so konnte man sein Gesicht fast gar nicht erkennen. Dem ist bestimmt kalt, dachte ich mir, sonst würde der sich bestimmt nicht so anziehen. Ich werd' ihm mal drauf ansprechen.
"Es wird kalt.", sagte ich, "Selbst die Vögel fliegen bereits nach Süden." Er drehte sich zu mir und sah sich dann verschwörerisch um als wenn jemand ihm folgen oder ihn beobachten würde. Dann sagte er: "Ausser die Pinguine. Die sind schon da."
Das war ne Antwort mit der ich nicht gerechnet hatte. Obwohl eigentlich hatte er ja Recht. Pinguine leben nun mal am Südpol. Viel südlicher geht nicht. Deswegen sagte ich einfach nur frech: "Aber geflogen sind die nicht."
Daraufhin sah sich der Typ nochmal paraniod um, rückte näher, flüsterte "Okay, sie sind es. Hier nehmen Sie." und gab mir einen braunen Umschlag. Und mit den Worten "Wir sehen uns in Istanbul." stand er auf, ging weg und ließ mich wieder allein sitzen - noch bevor ich irgendetwas tun oder sagen konnte. Der war so schnell weg... das würden Sie mir nie glauben.
Okay, nun saß ich also da total konfus auf dieser Bank im Herbst und hatte einen braunen Umschlag in der Hand und fragte mich was der Typ wohl mit Istanbul meinte. Hatte ich etwa an einem Gewinnspiel teilgenommen und das dann vergessen? Und dann auch noch gewonnen? Ja, das klang sehr plausibel und man hört ja immer wieder davon das anderen so etwas passiert. Das musste es einfach sein. Ich öffnete den Umschlag und fand...
...keine Flugtickets. Keine Gewinnbenachrichtigung. Keine Glückwunschkarte. Nur einen dicken Batzen Geld (als ich es später zu Hause zählte kam ich auf fünfundzwanzigtausend Euro) und ein Foto von einem Mann den ich nicht kannte. Auf der Rückseite des Fotos stand geschrieben "Den Rest gibt's nach Erledigung."
Aha! So ist das, dachte ich. Ich muss mir die Flugtickets selber kaufen und damit ich nicht das ganze Geld schon für andere Sachen ausgebe gibt mir der Typ auf dem Bild den Rest erst wenn ich die Reise schon gebucht habe. Ganz klar, die können mir ja schlecht fertige Flugtickets geben ohne zu wissen wann ich Urlaub habe. Diese Gewinnspielveranstalter sind echt clever. Ich steckte den Umschlag ein und überlegte mir wann ich die Woche wohl mal Zeit hätte ins Reisebüro zu gehen. Obwohl... ich hatte gerade jede Menge Geld gewonnen. Vielleicht würde ich mir morgen einfach mal frei nehmen.
Plötzlich kam jemand angerannt. Ich sah ihn schon aus der Ferne. Es war kein Jogger - dafür war er viel zu schick gekleidet - aber hetzte was das Zeug hält. Als er bei mir ankam war er total fertig von der Rennerei und schnaufte und hechelte. Er setzte sich keuchend neben mich und sagte: "Ich...", *hechel*, "ich bin... zu spät...", *schnauf*, "ent...schuldigung... mein...", *keuch*, "mein... Wagen... der... puh... kleinen Moment bitte."
Dann atmete er ein paar mal durch und kam zur Ruhe. Jetzt konnte er auch wieder vernünftig reden. "So", sagte er, "die Parole. Also..." Er räusperte sich, sah mich an und sagte: "Es wird kalt. Selbst die Vögel fliegen bereits nach Süden."
"Ach ja?", fragte ich. "So kalt find ich es gar nicht." Und dann stand ich auf, wünschte ihm einen guten Tag und wanderte gedankenversunken zum Drogeriemarkt. In Istanbul würde ich bestimmt Sonnencreme brauchen...
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Rubrik: Geld, Geschichten, Reisen, Seltsam
08.10.08
Gestern Nacht...
...haben Sie es geschafft. Ja, Sie! Tag für Tag sind Sie tapfer wieder und wieder hergekommen um sich am hier Geschriebenen zu erfreuen. Gestern Nacht hat der Counter dann zwanzigtausend Besuche gezählt. Manche finden das ist viel. Manche finden das ist wenig. Ich finde das ist klasse! Bravo! Das haben Sie toll gemacht! Sie allein. Ohne Sie wäre das gar nicht möglich gewesen. Danke!
Tja und nächsten Mittwoch wird der pottCast dann ein Jahr alt. Ich bin ja so gerührt. Das ich das noch erleben darf. *schnief*
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Rubrik: Bloggen
07.10.08
Gute und schlechte Nachrichten
Mit einem Koffer in der Hand stürmte ich in die Zentrale der Drei Ausrufezeichen - der besten Detektive weit und breit. Dennis, der zweite Detektiv, und Matthias, verantwortlich für Recherche und Archiv, warteten bereits auf mich.
"Okay, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.", sagte ich - denn ich hatte tatsächlich eine gute und eine schlechte Nachricht. "Welche wollt ihr zuerst hören, Kollegen?"
"Die Gute!", sagte Matthias wie aus der Pistole geschossen und strahlte mich mit seinen großen Kulleraugen an.
"Okay, dann nehm ich wohl halt auch die Gute.", meinte Dennis ganz cool.
"Also gut Kollegen, die gute Nachricht ist, dass die drei Plagezeichen..."
"Höhö, Plagezeichen. Der ist gut.", unterbrach mich Matthias.
"Ja", fuhr ich fort, "also die drei Plagezeichen..."
"Höhöhö."
"...also diese miese Detektivbande vom Schrottplatz nebenan..."
"Höhö, Plagezeichen."
"Jetzt ist aber gut", sagte Dennis und *patsch* schlug dem lachenden Matthias mit der flachen Hand vor den Hinterkopf. Weil die Finger von Dennis aber aus irgendeinem Grund immer sehr kleberig waren, verlor Matthias dabei ein paar Haare.
"Autsch!"
"Tschuldigung. Und jetzt halt mal die Klappe."
Daraufhin war Matthias endlich ruhig und streichelte sich nachdenklich über den Hinterkopf um zu fühlen ob dort jetzt eine Glatze war.
"Also", begann ich erneut, "die gute Nachricht ist, dass die drei Plagezeichen..." Ich machte eine Pause und wartete auf erneutes Gelächter von Matthias, aber diesmal blieb er still. "...also die hätten sich beinahe Aufgelöst."
"Echt?", fragte Dennis.
"Ja. Gerade bin ich am Schrottplatz vorbeigegangen und habe gelauscht wie sie sich gestritten haben. Beinahe wärs aus gewesen."
"Aber nur beinahe.", grummelte Matthias und rieb sich dabei immernoch die Rübe.
"Ja, leider nur beinahe.", sagte ich. "Die Sache hat aber trotzdem was Gutes."
"Ach ja? Was denn?", fragte Matthias.
"Die sind im Fall 'Tod eines zu mittag Speisenden' überhaupt noch nicht voran gekommen. Die haben keine Spur. Nix. Nada. Ich bin mir nicht mal sicher ob die in der Sache überhaupt Forschungen anstellen. Die werden den Fall niemals vor uns lösen - nicht bei allem was ich bereits herausgefunden habe."
"Was hast du denn herausgefunden?", fragte Dennis.
"Ja, was? Sag es!" Matthias bekam wieder große Augen.
"Das erkläre ich euch gleich, Kollegen. So viel Zeit muss sein."
"Och, menno!" Der ungeduldige Matthias war über diese Antwort sichtlich enttäuscht.
"Und wie ist nun die schlechte Nachricht?", fragte Dennis.
"Ach ja, die schlechte Nachricht, genau. Ihr kennt doch sicher noch die drei Rothaarigen, die Mädchendetektive, nicht wahr?"
"Höhö, Mädchendetektive", lachte Matthias, hörte aber sofort wieder auf als er sah wie grimmig Dennis und ich ihn anstarrten.
"Klar kennen wir die.", sagte Dennis, "Hat dein Plan funktioniert?"
"Welcher Plan?" fragte Matthias.
"Dummkopf! DER Plan. Weisst du nicht mehr? Wir wollten die doch ins Bett kriegen. Naja, zumindest die beiden die nicht schon mit der halben Stadt gepennt haben.", sagte ich und fragte mich wie Frau W. uns das nur antun konnte.
"Ach ja, stimmt. Und was hast du gemacht?"
"Ich habe ein Foto von mir - nackt bis auf den Schlüpper - in unseren Computer geladen und noch eins von euch mit den coolen Käppis. Und dann hab ich drauf gewartet, dass die Rothaarigen uns hacken würden."
Matthias sah mich entsetzt an. "Äh. Ja. Aber wieso?", fragte er.
"Na damit die die Bilder finden natürlich. Sie sollten ja denken SIE hätten die gefunden und nicht das wir denen die Bilder von uns aus zukommen lassen. Das ist Pschyschologie"
"Eigentlich meinte ich: wieso ein Foto im Schlüpper?", sagte Matthias.
"Oh, Mann.", meinte Dennis, "Von Frauen hast du echt keine Ahnung, was? Das macht die scharf. Wenn die solche Bilder sehen werden die voll wuschig. Entweder das, oder..."
"Oh!", sagte Matthias und man konnte ihm ansehen was für ein Kopfkino hinter seiner Stirn gerade ablief. Die Alternative zu 'wuschig' wollte er gar nicht wissen "Und? Hat's geklappt?", fragte er.
"Leider nicht so ganz.", musste ich zugeben. "Und das ist auch die schlechte Nachricht. Anstatt von den Bildern total wuschig zu werden und uns zu vernaschen haben die Mädels sich erstmal Waffen besorgt."
"Tja", sagte Dennis, "und das ist das, was üblicherweise passiert wenn sie nicht wuschig werden."
"Oh.", sagte Matthias traurig.
"Und?", fragte Dennis, "Was hast du denn nun zu unserem Fall heraus gefunden?"
Ich stellte den Koffer auf den Tisch. "Ihr werdet nicht glauben wo ich war und was ich dort entdeckt habe.", sagte ich mysteriös. "Selbst die drei Rothaarigen habe ich nebenbei noch auf eine falsche Fährte gelockt. Sie jagen jetzt einem Arthur Miller nach. Hah, Mädchen sind so dumm!"
"Ja, aber was... was hast du denn nun herausgefunden?", fragte Matthias, der vor Spannung fast geplatzt wäre.
Mit einem Klacken löste ich die Verschlüsse des Koffers. "Seht her.", sagte ich und klappte ihn langsam auf...
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Rubrik: Drei Ausrufezeichen, Geschichten
06.10.08
Einfach mal machen
Wenn bei Ihnen am Arbeitsplatz zufällig die Rechner auf Windows XP laufen machen Sie einfach mal folgendes:
1. Finden Sie einen eingeschalteten Computer vor dem gerade niemand sitzt. Alternativ warten Sie bis einer Ihrer Arbeitskollegen auf's Klo geht oder lassen jemanden von einem Komplizen von seinem Rechner weglocken.
2. Drücken Sie an dem unbeobachteten Rechner die Tastenkombination "Strg+Alt+unten" (wobei mit "unten" die Pfeiltaste die nach unten zeigt gemeint ist).
3. Machen Sie sich aus dem Staub oder tun Sie so als wüssten Sie von nix.
Mit dieser Methode kann man auf einfachste Art und Weise sowohl für Konfusion als auch für Spass am Arbeitsplatz sorgen, da viele Leute diese Tastenkombination nicht kennen. Und googlen nach ner Lösung ist dann auch nicht mehr ganz einfach.^^
Versuchen Sie es mal. ;-)
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El Wochenendo del Parties
Der Grund warum ich seit letzten Mittwoch nix von mir hören lassen hab ist simpel: ich hatte keine Zeit. Warum? Na wegen den ganzen Parties.
Eigentlich waren es nur zwei Parties: mein Geburtstag und die Party zum Dreissigsten vom Jan. Doch weil man nach jeder Party erstmal hart damit zu kämpfen hatte wieder nüchtern zu werden und/oder verkatert das Schlachtfeld der vergangenen Nacht aufzuräumen hatte, da hab ich die Schreiberei einfach mal ein paar Tage ruhen lassen.
Bevor ich jetzt aber hier laaange Tatsachenberichte der zwei grandiosen Feste zu Wort bringe, will ich mich auf ein paar wenige Feststellungen der vergangenen Tage beschränken. Vielleicht können Sie ja noch was daraus lernen.
- Alkohol macht betrunken. Jedes mal wieder.
- Es ist nicht klug sich einen sündhaft teuren Hightech-Fernseher zu kaufen und diesen dann bevor er eine Woche alt ist einer Bande hochalkoholisiert schwankenden Terrorpartygäste auszusetzen.
- Mettbrötchen kommen gut an. Auch wenn man noch ein Chili con Fleisch in der Hinterhand hat.
- Es ist gefährlich besoffen einzuschlafen. Man könnte mit Eddings bemalt werden.
- Es ist gefährlich schlafende Betrunkene zu bemalen wenn diese dabei aufwachen.
- Champagner macht viel zu schnell betrunken. Der viele Wodka hat vermutlich nix damit zu tun.
- Wenn zu viel Alkohol im Spiel ist kann es zu Tränen, Geschrei und Hausverweisen kommen. Das ist schlecht für die Stimmung im Allgemeinen. Glücklicherweise sind in solchen Fällen die Betroffenen meist so betrunken, dass sie schon am nächsten Tag nichts mehr davon wissen und dann alle wieder Freunde sein können.
- Wenn man im Garten ein Feuer macht wird man auch am nächsten Tag noch nach Rauch stinken.
- Das Spiel "Zettel am Kopp" (oder auch "Wer bin ich") ist betrunken sehr witzig, nüchtern allerdings schwer zu ertragen. Erstaunlich ist, dass "Die Hure von Babylon" (total unfair und eigentlich nicht zulässig) eher erraten wurde als "Bruce Darnell" oder "Nicole Richie". Reschpekt!
- Mit einem Brandloch im Sofa und einem Rotweinfleck im Teppich gab es bei mir mehr Schäden als bei der als "Abrissparty" deklarierten anderen Feier.
- Endlos lange Playlists vom Rechner sind besser als CDs die irgendwann zu Ende gehen
01.10.08
Alarm
Hui. Gerade war Feueralarm hier bei uns inner Firma. Keine Übung - echter Alarm! Alle Gebäude wurden sofort evakuiert und die Feuerwehr kam mit Lärm und Licht. Aufregend das ganze. Und dabei bin ich doch eh schon von Minute zu Minute aufgeregter wegen einem Bewerbungsgespräch das ich habe - heute um 14:00 Uhr.
Obwohl, im ersten Moment als der Alarm losbimmelte sind wir erstmal alle gelassen wie Hindukühe geblieben und haben uns gegenseitig angeschaut bis einer Fragte: "Ist das jetzt ne Übung oder Ernst?"
Merke: wenn man das Feuer nicht selbst sieht, dann brennt es wahrscheinlich gar nicht wirklich. Und dann wenn es doch brennt ist man tot. Von Eile war bei uns jedenfalls keine Spur. Wir sind ganz gemütlich herausspaziert.
Wie sich herausstellte war es aber glücklicherweise kein Großbrand, sondern eine Baufirma die im Haus arbeiten ausführte hat wohl in der Nähe eines Rauchmelders zu viel Rauch verursacht (bestimmt beim Schweissen oder so). Also richtig gebrannt hat es nicht aber ne Übung war es auch nicht.
Auch interessant: nachdem hunderte von Leuten aus den Gebäuden zum Sammelpunkt geflüchtet waren, hat die Hälfte von denen sich erstmal ne Kippe angemacht weil in deren Büros nicht geraucht werden darf.^^
So, nu hab ich aber keine Zeit mehr zum Schreiben. Muss weiterackern und aufgeregt sein wegen dem Vorstellungsgespräch nachher. Drückt mir die Daumen!
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